http://glottopedia.org/api.php?action=feedcontributions&user=Sabine+Patzschke&feedformat=atomGlottopedia - User contributions [en]2024-03-29T14:26:39ZUser contributionsMediaWiki 1.34.2http://glottopedia.org/index.php?title=Zellig_Harris_(de)&diff=2813Zellig Harris (de)2007-07-23T00:41:45Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>'''Zellig Harris''' [[Image:Harris_s.jpg|framed|'''Zellig Harris''']] (* 23.10.1909 in Balta, Ukraine; &dagger; 22.05.1992 in New York), war einer der bedeutendsten Vertreter des [[Distributionalismus]]. Harris' ''Methods in Structural Linguistics'' (1951) gilt als das Standardwerk dieser Phase.<br />
<br />
<br />
=== Leben ===<br />
Harris kam schon als Kind 1913 in die USA. Dort absolvierte er erfolgreich ein Studium an der [[University of Pennsylvania]], wo er ab 1938 als Professor für analytische Linguistik lehrte. Seine 1951 veröffentlichte Arbeit "Methods in Structural Linguistics", in der er die wesentlichen Grundlagen des [[Distributionalismus]] zusammenfasste, machte ihn der Fachwelt bekannt.<br />
<br />
Desweiteren beschäftigte er sich mit dem Verfahren der [[Kettenanalyse]], sowie einer eigenen frühen Form der [[Transformationsgrammatik]]. (Nicht zu verwechseln mit jener, die seinen Schüler [[Noam A. Chomsky]] später berühmt machte).<br />
<br />
Harris starb am 22. Mai 1992 in New York.<br />
<br />
<br />
===Link===<br />
[http://de.wikipedia.org/wiki/Zellig_S._Harris Wikipedia-Artikel]<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
[[Category:De]]<br />
[[Category:BIOG|Harris, Zellig]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Syntax]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Wortbildungsaffix&diff=2812Wortbildungsaffix2007-07-23T00:40:17Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Ein Wortbildungsaffix ist ein [[Affix]], das zu einem [[Stamm]] eines Wortes zugefügt wird und durch dessen Ableitung ein neues Wort bildet. Dabei kann ein Wortartenwechsel stattfinden, die Bedeutung eines Wortes verändert werden etc.<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
<br />
''unvergesslich, Schönheit, identisch''<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Morphology]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Wortbildung&diff=2811Wortbildung2007-07-23T00:39:36Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Die Wortbildung ist der Prozess, anhand dessen neue Wörter gebildet werden. Dies geschieht auf verschiedene Arten wie zum Beispiel durch [[Komposition]], durch [[Derivation]], durch [[Kontamination]] oder durch die Kombination bereits existierender Wörter mit [[Affix|Affixen]].<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
<br />
Das Adjektiv ''unglücklich'' wurde gebildet, indem das Präfix ''un-'' und das Suffix ''-lich'' an das Nomen ''Glück'' gefügt wurden.<br />
<br />
<br />
<br />
===Verweise===<br />
<br />
*Hyponym: [[Derivation]]<br />
*Hyponym: [[Komposition]]<br />
*Hyponym: [[Kontamination]]<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Morphology]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Valenzgrammatik&diff=2810Valenzgrammatik2007-07-23T00:38:35Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Die Valenzgrammatik wurde von Lucien Tesnière (1893-1954) begründet. Sie beruht auf dem Gedanken, dass die formale Struktur des Satzes aus lexikalisch besetzten und funktional annotierten [[Knoten]] besteht, die zueinander in Relationen der Abhängigkeit (Dependenz) stehen. So sind das Subjekt und die Ergänzungen des Verbs vom Verb abhängig; Artikel und [[Adnominal|adnominales]] Adjektiv ahängen vom Nomen ab. Die Kraft eines Worts, bestimmte abhängige Elemente an sich zu binden, ist seine [[Valenz]]. Die Verben gliedern sich in Valenz-Klassen, je nach der Anzahl der abhängigen Elemente ([[Komplement|Komplemente]]). Es gibt monovalente (A schläft), bivalente (A schlägt B) und trivalente Verben (A gibt dem B das C). Die (lexikalisch gegebene) Valenz eines Verbs kann syntaktisch verändert werden, vor allem durch die Diathesen (Passiv, Reflexivkonstruktion) und durch die Kausativkonstruktion (franz. faire faire qc á qn). Nicht vom Verb regiert sind die Angaben. Die Valenz-Theorie wird ergänzt durch die Translationstheorie. Diese behandelt die Beziehungen zwischen syntaktisch einfachen und komplexen Ausdrücken gleicher Funktion: Ein Nomen (z.B. Seide) kann durch Voranstellung eines Translators (aus) in ein komplexes Adjektiv (aus Seide) überführt werden, oder ein Satz (es regnet) kann durch einen Translator (dass) zu einem komplexen Nomen werden (dass es regnet). <br />
<br />
<br />
===Ursprung===<br />
<br />
*''lat. valere'' - wert sein<br />
*''griech. grammatike (techne) zu grammtikos'' - die Buchstaben betreffend<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Intention&diff=2809Intention2007-07-23T00:35:52Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>Von '''Intentionalität''' wird dann gesprochen, wenn sprachliche Handlungen wesentlich von einer kommunikativen Handlungsabsicht geleitete Akte sind. Intentionalität tritt vor allem bei Verben auf, die eine Absicht des Sprechers ausdrücken (z.B. ''wollen'', ''verlangen''). <br />
Es ist kein Zufall, dass die Begriffe ''Intention'' und [[Intension]] so ähnlich sind: Intentionale Verben sind auch [[intensionales Verb|intensionale Verben]], aber viele intensionale Verben sind keineswegs intentional, d.h. sie haben nichts mit den Absichten des Sprechers zu tun (z.B. ''befürchten'', ''glauben'', ''müssen''). In dem Sinn ist der Begriff der Intension also eine Verallgemeinerung des Begriffs der Intention.<br />
<br />
<br />
=== Beispiel ===<br />
<br />
''Hans befürchtet, dass sein Auto gestohlen werden könnte.''<br />
<br />
<br />
=== Herkunft ===<br />
<br />
*Latein ''intentio'' - Aufmerksamkeit, Absicht<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theory]]<br />
[[Category:General]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Intension_(de)&diff=2808Intension (de)2007-07-23T00:34:55Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Der Begriff ''Intension'' (auch ''Begriffsinhalt'') geht auf ''Rudolf Carnap'' zurück, der in seinem Buch ''Meaning and Necessity'' die Fregesche Unterscheidung von Sinn und Bedeutung übernommen, sie jedoch in leicht veränderter Form formalisiert hat. Die Intension eines Begriffs wird definiert durch die Angabe der Eigenschaften bzw. Merkmale, die dem vom Begriff bezeichneten (realweltlichen) Element (resp. den bezeichneten Elementen) zukommen. Im Unterschied dazu ist die [[Extension]] eines Begriffs definiert durch die Aufzählung eben dieser unter den Begriff fallenden Elemente. Zwei Begriffe sind intensional identisch, wenn ihnen die gleichen semantischen Merkmale zukommen: z.B. Geige/Violine; X ist der Vater von Y / Y ist Kind von X. Sie sind extensional identisch, wenn sie sich auf die gleiche Klasse von aufzählbaren Elementen beziehen: Die Bezeichnungen ''Abendstern'' und ''Morgenstern'' sind extensional identisch (beide Ausdrücke bezeichnen die Venus), ihre Intension aber ist verschieden.<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
<br />
Verschiedene Begriffe können bei unterschiedlicher Intension dieselbe Extension haben: ''Mensch und federloser Zweifüssler.''<br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
<br />
*Latein ''extrapositio'' - Herausstellung<br />
<br />
<br />
===Literatur===<br />
<br />
*''Carnap, Rudolf''. 1947. Meaning and Necessity. University of Chicago Press.<br />
*''[[Gottlob Frege]]'', Über Sinn und Bedeutung; Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik, NF 100, 1892, S. 25-50<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Logik]]<br />
[[Category:Semantik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Inkompatibilit%C3%A4t&diff=2807Inkompatibilität2007-07-23T00:34:03Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Die Inkompatibilität ist die [[Semantik|semantische]] Unverträglichkeit zwischen Wörtern und Sätzen und kann in zwei Untergruppen unterteilt werden: Kontrarität und Kontradiktion/Komplementarität.<br />
<br />
* Zwei Sätze A und B sind kontradiktorisch, wenn sie sich gegenseitig ausschließen. <br/> Beispiel: Erich ist verheiratet. - Erich ist nicht verheiratet. <br />
Ausdrücke sind kontradiktorisch/komplementär, wenn sie weder graduierbar (ein bisschen tot/ ein bisschen lebendig) noch steigerbar (toter als/lebendiger als) sind.<br />
<br />
* Zwei Sätze A und B sind konträr, wenn nicht beide gleichzeitig wahr sein können. <br/> Beispiel: Erich ist groß - Erich ist klein. <br />
Im Gegensatz zur Kontradiktion/Komplementarität besteht jedoch bei der Kontrarität die Möglichkeit der Abstufung, Differenzierung und Annäherung. <br/> Beispiel: Erich ist mittelgroß (Er kann aber nicht mittelverheiratet sein).<br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
<br />
*Französisch ''incompatible'' - unverträglich<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Semantik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Hyponym_(de)&diff=2805Hyponym (de)2007-07-23T00:32:12Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Ein Hyponym eines Begriffs ist ein Unterbegriff dieses Begriffs.<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
<br />
''Pudel'' ist ein Hyponym von ''Hund''.<br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
<br />
*Griechisch ''hypo'' - unter(halb)<br />
*Griechisch ''onyma'' - Name<br />
<br />
<br />
===Verweise===<br />
<br />
*Cohyponym: [[Hyperonym]]<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Semantik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Hyperonym_(de)&diff=2804Hyperonym (de)2007-07-23T00:31:20Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>Ein '''Hyperonym''' eines Begriffs ist ein Oberbegriff dieses Begriffs. Die Extension des Oberbegriffs ist eine Obermenge der Extension eines Unterbegriffs. Ein Eigenname wird üblicherweise nicht als Unterbegriff eines andern Begriffs betrachtet.<br />
<br />
<br />
=== Beispiel ===<br />
<br />
''Hund'' ist ein Hyperonym von ''Pudel'' <br />
<br />
''Hund'' ist <u>kein</u> Hyperonym von ''Fido''<br />
<br />
<br />
=== Verweise ===<br />
<br />
*Cohyponym: [[Hyponym]]<br />
<br />
<br />
=== Herkunft ===<br />
<br />
*Griechisch ''hyper'' - über<br />
*Griechisch ''onyma'' - Name<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
<br />
=== Andere Sprachen ===<br />
*Englisch hyperonym<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Semantik]]<br />
[[Category:Theorie]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Homophonie&diff=2803Homophonie2007-07-23T00:29:43Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Die Homophonie ist ein Typ lexikalischer Mehrdeutigkeit ([[Ambiguität]]): Homophone Ausdrücke verfügen über identische Aussprache bei unterschiedlicher Orthographie und Bedeutung. Der Homophonie liegt häufig ursprüngliche [[Homographie]] zugrunde, die durch offizielle Schreibregelungen beseitigt wurde. Homophonie ist ein Spezialfall der [[Homonymie]].<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
<br />
Meer / mehr; malen / mahlen <br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
<br />
*Griechisch ''homos'' - gleich<br />
*Griechisch ''phone'' - Laut<br />
<br />
<br />
===Verweise===<br />
<br />
*Hyperonym: [[Homonymie]] <br />
*Cohyponym: [[Homographie]] <br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Homonymie&diff=2802Homonymie2007-07-23T00:28:43Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Dieser Ausdruck beinhaltet zwei Bedeutungseigenschaften: die [[Homophonie]] (Gleichklang) und die [[Homographie]] (gleiche Schreibweise). Homonyme sind also Ausdrücke gleicher Laut- und Schreibweise, die aber dennoch unterschiedliche Bedeutungen haben. Aufgrund dessen sind Worte mit solchen Eigenschaften auch als [[Lexem|Lexeme]] getrennt in Wörterbüchern aufgeführt. Wenn man die Ursprünge dieser Wörter und deren Bedeutungen zurückverfolgt, wird man auf unterschiedliche Quellen stossen. Es wird eventuell eine Bedeutungsnähe erkennbar sein, [[Synonym|Synonymie]] jedoch nie.<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
<br />
Kiefer (Gesichtsknochen; Baum) <br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
<br />
*Griechisch ''homonymos'' - gleichnamig<br />
<br />
<br />
===Verweise===<br />
<br />
*Cohyponym: [[Polysemie]]<br />
*Hyponym: [[Homographie]]<br />
*Hyponym: [[Homophonie]] <br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Homographie&diff=2801Homographie2007-07-23T00:27:40Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Die Homographie ist eine Form lexikalischer [[Ambiguität]]: Zwei Ausdrücke sind homograph, wenn sie in orthographischer übereinstimmen, aber verschiedene Aussprache und Bedeutung haben. Da homographe Ausdrücke etymologisch in aller Regel nicht miteinander verwandt sind, werden sie im [[Lexikon]] unter verschiedenen Einträgen aufgeführt. Homographie ist ein Spezialfall der [[Homonymie]].<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
<br />
Montage (Plural von ''Montag''; Nomen zu ''montieren'')<br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
<br />
*Griechisch ''homos'' - gleich <br />
*Griechisch ''graphein'' - schreiben<br />
<br />
<br />
===Verweise===<br />
<br />
*Hyperonym: [[Homonymie]]<br />
*Cohyponym: [[Homophonie]] <br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Holonym&diff=2800Holonym2007-07-23T00:26:49Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Ein Begriff ist ein Holonym eines anderen Begriffes, wenn die beiden im Verhältnis Teil-Ganzes stehen, wobei das Holonym das Ganze bezeichnet.<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
<br />
''Baum'' ist ein Holonym von ''Ast.''<br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
<br />
*Griechisch ''holo'' - ganz<br />
*Griechisch ''onyma'' - Name<br />
<br />
<br />
===Verweise===<br />
<br />
*Cohyponym: [[Meronym]] <br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Semantik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Hans_Arens_(de)&diff=2799Hans Arens (de)2007-07-23T00:25:57Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>Hans Arens, vollständig: Hans Karl Wilhelm Arens, geb. 31.1.1911 in Köln, 1913 nach Berlin verzogen, Abitur 1929 in Berlin, Studium der Germanistik, Anglistik und Romanistik in Berlin, 1936-1938 Hilfsassistent am Germanischen Seminar der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin, 14.2.1939 Promotion zum Dr. phil., 1938 - 1945 im Dienst des Forschungsamts des Reichsluftfahrtministeriums mit Dekodierungsaufgaben befasst, Staatsexamen 1947 in Marburg, Pädagogische Prüfung 1950 in Marburg, Assessor in Triberg, seit 13.4.1953 Gymnasiallehrer an der Alten Klosterschule in Bad Hersfeld, 1974 Studiendirektor, 31.1.1976 aus dem Dienst ausgeschieden. 1987 Bundesverdienstkreuz am Bande. 1975-1984 1. Vorsitzender des Arbeitskreises für Musik in Bad Hersfeld. Arens verstarb am 12.1.2003 in Bad Hersfeld. Viele literaturwissenschaftliche und sprachwissenschaftliche Publikationen, darunter umfang¬reiche Kommentare zu Goethe, Faust I und Faust II. Vermutlich sein bekanntestes Werk ist Arens (1955, ²1969), eine Geschichte der Sprachwissenschaft in Dokumenten, mit eigenen einleitenden Kommentaren. (Angaben teilweise n. Kürschner (1994: 18f.). Für weitere Infor¬mationen danke ich Beate M. Schwarz, Stadtarchiv von Bad Hersfeld, Dorothea Stahl, geb. Arens, Bad Hersfeld, und bes. Dr. Michael Fleck, Bad Hersfeld, der mir eine Reihe Kopien zugänglich gemacht hat, darunter einen selbstverfassten Lebenslauf und den Entwurf für seinen Vortrag an der Universität Trier 1982.)<br />
<br />
Arens ist für die Quantitative Linguistik ein bedeutsamer Autor, weil er sich um eine statistische Fundierung literaturwissenschaftlicher Erkenntnisse bemühte: „Das statistische Verfahren [kann] in allen Bereichen der Sprache zu Einsichten verhelfen [...], die auf eine andere Weise nicht zu gewinnen wären“ (Arens ²1969: 630). Programmatisch heißt es ferner in Arens (1964: 7):<br />
<p style="margin-left:2em;"><br />
„4. Die Wörter und Sätze sind als Stoff und Elemente der Dichtung auch meßbare Größen.<br />
5. Meßbar oder zählbar sind z.B. Längen (der Wörter und Sätze), das Vokabular, die Anteile der Hauptwortarten in ihm, Bedeutungsfülle oder -armut (Begriffs- und Formwörter), die Kategorien der einzelnen Wortarten (z.B. abstrakt – konkret, transitiv – intransitiv), ihre Ursprungsbereiche, das Sprachniveau (Grad der Geläufigkeit oder Seltenheit der Wörter in ihrem vorliegenden Gebrauch), die Sinndichte des Textes (Verhältnis der Begriffs- und Formwörter), Satzarten (An¬zahl der Haupt- und Nebensätze), Bauformen der Sätze und Perioden, die rhythmische Gliederung.<br />
6. Die Gesamtheit der mit den Mitteln der Stilometrie gefundenen Charakteristika bestimmt objektiv seine Besonderheit im Vergleich mit anderen Texten, vermag jedoch nicht, seine dichterische Qualität zu erfassen.“<br />
<\p><br />
<br />
Dies bildet den Hintergrund für eine vielseitige Untersuchung eines 347 Wörter langen Satzes aus Thomas Mann, ''Joseph und seine Brüder. Der erste Roman: Die Geschichten Jaakobs'', bei der u.a. Satzbau und -länge, Wortlänge, Wortarten, Wortschatz, das Verhältnis heller zu dunklen Vokalen etc. untersucht und in eine Gesamtschau eingebracht werden, wobei in vielen Fällen Vergleiche mit anderen Sprachkunstwerken angestellt werden, um das Besondere dieses Textausschnitts zu erfassen. Arens führt damit einen Ansatz literaturwissenschaftlicher Arbeit vor, der die Texte so objektiv wie möglich erfasst und die gewonnenen Daten inter¬pretiert, ohne deshalb auf weiterreichende Fragen zu verzichten. <br />
<br />
Auch in Arens (1965: 6) wird „Objektivität als Ziel auch in der Beschreibung künstlerischer Formen“ gefordert. Der Aspekt, um den es Arens in diesem Buch geht, ist der Zusammenhang zwischen Satz- und Wortlänge; er hat nämlich an 117 Texten von 52 Autoren deutscher literarischer Prosa des 17. bis 20. Jahrhunderts festgestellt, dass in Texten mit größerer durchschnittlicher Satzlänge auch die Wortlängen größer sind. Seine Erklärungsversuche qualifiziert er selbst als unvollständig (Arens 1965: 85); er nutzt die Befunde, um unterschiedliche Arten von Prosa stilistisch zu charakterisieren (Arens 1965: 91f.; vgl. dazu auch Arens ²1969: 629f.).<br />
Es ist nicht notwendig, auf dieses Buch hier näher einzugehen; das hat in aller Ausführlichkeit bereits Altmann (1983; s. auch Altmann & Schwibbe 1989: 46-48; Referenzen: Aichele 2005: 17f.; Cramer 2005: 666, 676; Hug o.J.) getan. Arens‘ Befunde wurden von ihm als Konsequenz aus dem sog. Menzerath-Altmann-Gesetz dargestellt: Betrachtet man in der Sprache das Verhältnis zwischen Konstrukt und Konstituente, so gilt: ''„Je größer das Ganze, um so kleiner die Teile“'' (Menzerath 1954: 101). „Linguistischer“ formuliert: ''„Je größer ein sprachliches Konstrukt, desto kleiner seine Konstituenten“'' (Altmann & Schwibbe 1989: 5). Das Menzerath-Altmann-Gesetz ist auf vielfache Weise erfolgreich geprüft worden (Asleh & Best 2005; Best 2003: 98-102, 128; Best 2006). Geht man von einer Hierarchie sprachlicher Größen in der Form<br />
<br />
<div align="center"><br />
Satz<br><br />
|<br><br />
Teilsatz<br><br />
|<br><br />
Wort<br />
</div><br />
<br />
<br />
aus, dann bedeutet das: Je größer (länger) ein Satz, desto kleiner die Teilsätze; je kleiner die Teilsätze, desto größer die Wörter. Also: Je länger die Sätze, desto länger die Wörter. Genau das hat Arens festgestellt. Altmann hat damit den Beobachtungen von Arens ein neues Fundament gegeben; er hat das Gesetz anhand der Daten von Arens erfolgreich mit Hilfe des F-Tests getestet und „Arenssches Gesetz“ genannt. (Anmerkung: Testet man die Daten von Arens mit dem Chiquadrat-Test, sind die Ergebnisse nicht so gut, ohne dass der Trend aber damit infrage gestellt würde. Hug (o.J.) stellt ebenso wie Altmann & Meyer (2005: 44) infrage, ob die Hierarchie der Einheiten in der angegebenen Weise gelten kann.)<br />
<br />
Der Vollständigkeit halber muss erwähnt werden, dass bereits Fucks (1955) diesem Zusam¬menhang zwischen Wort- und Satzlänge ansatzweise auf der Spur war, das hier als Arenssches Gesetz firmiert. In dieser Arbeit wurden für 27 Texte von 23 Prosadichtern und 27 Schriftstellern (Politikern, Wissenschaftlern,...) die durchschnittlichen Satz- und Wortlän¬gen erhoben; es zeigte sich, dass die beiden Stile sich deutlich unterscheiden. Dies gilt auch für den Stilindex, den Fucks als Produkt aus mittlerer Wortlänge und mittlerer Satzlänge bildet. Fucks (1955; 241) kommentiert seine Befunde: <br />
<br />
„Generell könnte man versucht sein, das Gesamtresultat...dadurch zu erklären, daß die Schriftsteller in ihren F a c h s p r a c h e n schreiben, deren W ö r t e r meist überdurchschnittlich l a n g sind, und daß Hand in Hand damit eine T e n d e n z z u l ä n g e r e n S ä t z e n g e h e. Diese Erklärung ist, wie Beispiele zeigen, teils zutreffend, teils unzutreffend. Auf eine genauere Erörterung sei hier jedoch verzichtet.“ <br />
<br />
Fucks beschränkt seine Idee auf den Gegensatz von zwei Stilen, während Arens einen generellen Trend jenseits aller Stilunterschiede sieht, womit er recht hat. Allerdings wird der Zusammenhang bei den reichhaltigeren Daten von Arens auch deutlicher als bei denen von Fucks; testet man Fucks‘ Daten, so fallen die Ergebnisse wesentlich schlechter aus, gleich, ob man Dichter und Schriftsteller je für sich oder kombiniert bearbeitet.<br />
<br />
Man findet in den angegebenen Werken von Arens noch weitere statistische Daten, z.B. Wortlängenverteilungen bei verschiedenen Dichtern (Arens 1964: 16; 1965: 70f.), Satzlängenverteilungen (Arens 1965: 69f.), Attributstrukturen (Arens 1964: 56), Angaben zur Textlänge (Arens 1964: 18f.; 1981: 11), und manches andere mehr. In den Notizen für seinen Trierer Vortrag am 25.11.1982 finden sich außer Wort- und Satzlänge: Gliederung des Wortmaterials in 5 Schichten, das Verhältnis von types und tokens in Texten, das Verhältnis von Begriffs- und Formwörtern, Relation von Verben zu Substantiven und Adjektiven und umgekehrt, verschiedene Subklassen dieser Wortarten, Verhältnis von Haupt- und Nebensätzen und das Problem der Autorenidentifikation. Einige Informationen zur Sprachstatistik finden sich in Arens (²1969: 628-630).<br />
<br />
Auch weniger bedeutsame Fragen behandelt er mit statistischen Mitteln; so den Wortschatz der 17. Auflage von ''Duden. Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter'' von 1973, der laut Buchumschlag „über 160000 Stichwörter und Beispiele“ enthalten soll. Arens dagegen: „Ich habe mir die Mühe der Berechnung gemacht und 110000 ermittelt“ (Arens 1979: 70); auf der nächsten Seite vergleicht er den Umfang dieses Wörterbuchs mit einem anderen. <br />
<br />
Arens‘ Haltung, sein Streben nach möglichst objektiver Erkenntnis bei der Analyse sprachlicher Kunstwerke – aber auch ganz alltäglicher Dinge – kann man als eine der wenigen Manifestationen dessen sehen, was Fucks (1968: 77, 88) als „Quantitative Literaturwissenschaft“ bezeichnete. Perspektiven, wie man seine Ideen fortführen kann, lassen sich u.a. Altmann (1988) und Altmann & Altmann (2005) entnehmen.<br />
<br />
Das Literaturverzeichnis nennt auch Arbeiten, die für die Quantitative Linguistik nicht direkt bedeutsam sind, um Hans Arens in seinen vielfältigen wissenschaftlichen Interessen erkennbar werden zu lassen. Eine Bibliographie seiner Werke scheint es nicht zu geben; die folgende Liste mag einen Ersatz dafür bieten, obwohl sie nicht ganz vollständig ist.<br />
<br />
<br />
===Literatur===<br />
<br />
'''Aichele, Dieter ''' (2005). Quantitative Linguistik in Deutschland und Österrreich. In: Köhler, Reinhard, Altmann, Gabriel, & Piotrowski, Rajmund G.(Hrsg.), ''Quantitative Linguistik - Quantitative Linguistics. Ein internationales Handbuch'': 16-23. Berlin/ N.Y.: de Gruyter.<br />
<br />
'''Altmann, Gabriel''' (1983). H. Arens‘ „Verborgene Ordnung“ und das Menzerathsche Gesetz. In: Faust, Manfred, Harweg, Roland, Lehfeldt, Werner, & Wienold, Götz (Hrsg.); ''Allgemeine Sprachwissenschaft, Sprachtypologie und Textlinguistik''. Festschrift für Peter Hartmann: 31-39. Tübingen: Narr.<br />
<br />
'''Altmann, Gabriel''' (1988). ''Wiederholungen in Texten''. Bochum: Brockmeyer.<br />
Altmann, Gabriel, & Schwibbe, Michael H. (1989). ''Das Menzerathsche Gesetz in informationsverarbeitenden Systemen''. Hildesheim/ Zürich/ New York: Olms.<br />
<br />
'''Altmann, Vivien, & Altmann, Gabriel''' (2005). ''Erlkönig und Mathematik''. [http://ubt.opus. hbz-nrw.de/volltexte/2005/325].<br />
<br />
'''Altmann, Gabriel, & Meyer, Peter''' (2005). Physicist’s look at language. In: Altmann, Gabriel, Levickij, Viktor, & Perebyinis, Valentina (Hrsg.), ''Problemy kvantytatyvnoï lingvistyky / Problems of Quantitative Linguistics: zbirnyk naukovych prac‘'': 42-59. Černivci: Ruta. <br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1939). ''Ulrich von Lichtenstein ‚Frauendienst‘: Untersuchungen über den höfischen Sprachstil.'' Leipzig: Akademie. (Diss.; Repr.: New York u.a.: Johnson 1970.)<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1955, ²1969). ''Sprachwissenschaft. Der Gang ihrer Entwicklung von der Antike bis zur Gegenwart.'' Zweite, durchgesehene und stark erweiterte Auflage. Freiburg/ München: Karl Alber. (Taschenbuchausgabe: Frankfurt: Fischer Athenäum Taschenbücher 1974.)<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1961). Gedanken zur Rechtschreibung und ihrer Reform. In: ''Duden. Gedenkschrift zu seinem 50. Todestag'': 91-99. Hrsg. von der Alten Klosterschule Bad Hersfeld. Bad Hersfeld: Hoehlsche Buchdruckerei. (Diese Gedenkschrift ist aktualisiert in der unter Arens 1979 genannten Gedenkschrift erschienen.)<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1964). ''Analyse eines Satzes von Thomas Mann''. Düsseldorf: Schwann.<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1965). ''Verborgene Ordnung''. Düsseldorf: Schwann.<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1977). Zur neueren Geschichtsschreibung der Linguistik. Historiographia Linguistica 4, 319-382. (Forschungsbericht)<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1977). Rez. zu den ersten beiden Bänden der ''Historiographia Linguistica. Zeitschrift für germanistische Linguistik 5'', 353-364.<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (o.J.; wohl 1979). ''Duden heute. In: Duden. Gedenkschrift zu seinem 150. Geburtstag am 3. Januar 1979'': 64-79. Hrsg. v. Stadt Bad Hersfeld. Bad Hersfeld: Hoehl- Druck. (Diese Gedenkschrift aktualisiert (S. 82) die unter Arens 1961 genannte Festschrift.)<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1980). Geschichte der Linguistik. In: ''Lexikon der germanistischen Linguistik. Band 1. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage'': 97-107, hrsg. von Hans Peter Althaus, Helmut Henne & Herbert Ernst Wiegand. Tübingen: Niemeyer. (11973)<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1980). „Verbum cordis“: Zur Sprachphilosophie des Mittelalters. ''Historiographia Linguistica VII'', 13-27.<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1981). Gastvorträge (9. und 10.2.1981) an der Universität Antwerpen: ''Verborgene Ordnung und Sprache und Schrift''. <br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1982). ''Kommentar zur Goethes Faust I''. Heidelberg: Winter.<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1982). Gastvortrag (25.11.1982) an der Universität Trier: ''Quantitative Linguistik und Stilanalyse''.<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1984). ''Aristotle’s Theory of Language and ist Tradition: Texts from 500 to 1750. Selection, Translation and Commentary.'' Amsterdam: Benjamins.<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1987). Gedanken zur Historiographie der Linguistik. In: Peter Schmitter (Hrsg.), ''Zur Theorie und Methode der Geschichtsschreibung der Linguistik. Analysen und Reflexionen: 3-19.'' Tübingen: Narr. (= Geschichte der Sprachtheorie I)<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1989). ''Kommentar zur Goethes Faust II.'' Heidelberg: Winter.<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1990). ''‚De Magistro‘. Analyse eines Dialogs von Augustinus. In: De ortu grammaticae: Studies in medieval grammar and linguistic theory in memory of Jan Pinborg'': 17-33. Ed. by Geoffrey L. Bursill-Hall et alii. Amsterdam: Benjamins.<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (1994). ''E. Marlitt: eine kritische Würdigung''. Trier: Wissenschaftlicher Verlag Trier.<br />
<br />
'''Arens, Hans''' (2000). Sprache und Denken bei Aristoteles. In: ''History of Language Sciences/ Geschichte der Sprachwissenschaften. 1. Band, 1. Teilband'': 367-375. Hrsg. v. Sylvain Auroux, E.F.K. Korner, Hans-Josef Niederehe & Kees Versteegh. Berlin/ New York: de Gruyter.<br />
<br />
'''Asleh, Laila, & Best, Karl-Heinz''' (2004/05). Zur Überprüfung des Menzerath-Altmann-Gesetzes am Beispiel deutscher (und italienischer) Wörter. ''Göttinger Beiträge zur Sprachwissenschaft 10/11, 9-19.''<br />
<br />
'''Best, Karl-Heinz''' (2003). ''Quantitative Linguistik. Eine Annäherung.'' 2., überarb. u. erw. Aufl. Göttingen: Peust & Gutschmidt.<br />
<br />
'''Best, Karl-Heinz''' (2006). Sind Wort- und Satzlänge brauchbare Kriterien der Lesbarkeit von Texten? In: Wichter, Sigurd, & Busch, Albert (Hrsg.), ''Wissenstransfer - Erfolgskontrolle und Rückmeldungen aus der Praxis'': 21-31. Frankfurt/ M. u.a.: Lang.<br />
<br />
'''Cramer, Irene M.''' (2005). Das Menzerathsche Gesetz. In: Köhler, Reinhard, Altmann, Gabriel, & Piotrowski, Rajmund G. (Hrsg.), ''Quantitative Linguistik - Quantitative Linguistics. Ein internationales Handbuch'':. 659-688. Berlin/ N.Y.: de Gruyter.<br />
<br />
'''''Duden.''' Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter. 17., neu bearbeitete und erweiterte Auflage.'' Bibliographisches Institut/ Mannheim/ Wien/ Zürich: Duden¬verlag 1973.<br />
<br />
'''''Frühe deutsche Lyrik'''''. Ausgewählt und erläutert von Hans Arens. Mit einer Einleitung von Arthur Hübner. Berlin: Weidmann 1935.<br />
<br />
'''Fucks, Wilhelm''' (1955). Unterschied des Prosastils von Dichtern und anderen Schriftstellern. Ein Beispiel mathematischer Stilanalyse. ''Sprachforum 1, 234-244.''<br />
<br />
'''Fucks, Wilhelm''' (1968). ''Nach allen Regeln der Kunst''. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt.<br />
<br />
'''''Handbuch der Linguistik: allgemeine und angewandte Sprachwissenschaft.''''' Aus Beiträgen von Hans Arens [u.a.] unter Mitarbeit von Hildegard Janssen zusammengestellt von Harro Stammerjohann. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. (Die Beiträge sind nicht namentlich gekennzeichent.)<br />
<br />
'''Hug, Marc''' (oJ., 2003 oder später). La loi de Menzerath appliquée à un ensemble de textes. cavi. univ-paris3.fr/lexicometrica/article/numero5/lexicometrica-hug.pdf. <br />
<br />
'''Kürschner, Wilfried''' (Hrsg.) (1994). ''Linguisten-Handbuch. Biographische und bibliographische Daten deutschsprachiger Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler der Gegenwart. Band 1: A-L.'' Tübingen: Narr.<br />
<br />
'''Menzerath, Paul''' (1954). ''Die Architektonik des deutschen Wortschatzes''. Bonn: Dümmler. <br />
<br />
* Angaben übernommen aus Kürschner 1994.<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
[[Category:De]]<br />
[[Category:BIOG|Arens, Hans]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Grammatische_Universalien&diff=2798Grammatische Universalien2007-07-23T00:24:54Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Grammatische Universalien sind Eigenschaften (bzw. Hypothesen über solche Eigenschaften), die allen menschlichen Sprachen ([[natürliche Sprache]]) gemeinsam sind.<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
<br />
Jede Sprache besitzt Vokale.<br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
<br />
*Griechisch ''grammatike (techne) zu grammtikos'' - die Buchstaben betreffend<br />
*Latein ''universalis'' - allgemein<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Generative_Semantik&diff=2797Generative Semantik2007-07-23T00:23:05Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Die Generative Semantik ist eine seit Ende der 60er Jahre von G. Lakoff, J. McCawley, J. Ross u.a. in den USA vertretene Gegenposition zu Chomskys Semantik-Konzept im Rahmen seiner Theorie der generativen [[Transformationsgrammatik]]. Bei dieser (insbesondere von Chomsky verfochtenen) Position der [[Interpretative Semantik|Interpretativen Semantik]] stellt die syntaktisch motivierte [[Tiefenstruktur]] die einzige Eingabe für die semantische Interpretationskomponente der Grammatik dar. Dagegen nahmen die Vertreter der Generativen Semantik an, dass semantisch motivierte Strukturen in einer der [[Prädikatenlogik]] -ähnlichen Form von (universellen) Basisregeln erzeugt werden und durch [[Transformation|transformationelle Prozesse]] recht komplexer Art in sprachspezifisch festzulegende [[Oberflächenstruktur|Oberflächenstrukturen]] überführt werden. Da nunmehr die logisch-semantische Form eines Satzes als zugrundeliegende (generative) Struktur angesehen wird, entfällt die in der generativen Transformationsgrammatik sonst übliche strikte Trennung zwischen [[Syntax]] und [[Semantik]].<br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
<br />
*Latein ''generare'' - erzeugen<br />
*Griechisch ''sema'' - Zeichen<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua<br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Semantik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Generalisierte_Phrasenstrukturgrammatik&diff=2796Generalisierte Phrasenstrukturgrammatik2007-07-23T00:22:24Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>Die '''Generalisierte Phrasenstrukturgrammatik''' (kurz: GPSG) ist ein Grammatikformalismus, der in der ersten Hälfte der 80er Jahre von G. Gazdar, G. K. Pullum u. a. als Alternative zu der in dieser Zeit dominanten generativen Transformaionsgrammatik entwickelt wurde. Die GPSG gehört zur Klasse der [[Unifikationsgrammatik]]en. <br />
<br />
<br />
=== Kommentare ===<br />
Die GPSG ist ein ''monostrataler'' Formalismus; d.h. es gibt nur eine syntaktische Beschreibungsebene (also auch keine [[Transformation]]en). Jede Grammatik dieses Formats kann prinzipiell in eine einfache kontextfreie Phrasenstrukturgrammatik expandiert werden. Neben formalen Problemen führte vor allem die sich Ende der 80er Jahre unter Linguisten verbreitende Überzeugung, natürlicher Sprachen seien [[mild kontextsensitiv]] - enthielten also Konstruktionen, die sich mit kontextfreien Gramamtiken nicht adäquat erfassen lassen, zu einem deutlich nachlassendem Interesse an der GPSG. <br />
<br />
Viele Konzepte der GPSG (ID/LP-Format, head feature convention) wurden von der [[Head-Driven Phrase Structure Grammar]] (kurz: HPSG) übernommen.<br />
<br />
<br />
===Siehe auch===<br />
* [[Feature cooccurrence restrictions]]<br />
* [[Feature specification defaults]]<br />
* [[ID/LP-Format]]<br />
<br />
* [[Metaregel]]<br />
* [[Merkmalsinstantiierungsprinzipien]]<br />
** [[Head feature convention]]<br />
** [[Foot feature principle]]<br />
** [[Control agreement principle]]<br />
<br />
<br />
===References===<br />
* Gazdar, G. & G. Pullum, 1992. ''Generalized Phrase Structure Grammar: A Theoretical Synopsis'' Indiana University Lingnistics Club, Bloomington, Indiana.<br />
* Pullum, G. & G. Gazdar (1982). ''Natural languages and context-free languages.'' Linguistics and Philosophy 4(4), 471-504.<br />
* Gazdar, G. et al. 1985. ''Generalized Phrase Structure Grammar.'' Cambridge, Mass.<br />
* Shieber, S.M. (1985). ''Evidence against the context-freeness of natural language.'' Linguistics and Philosophy 8, 333-343.<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua<br />
<br />
<br />
===Ohter Languages===<br />
* Englisch [[Generalized Phrase Structure Grammar]]<br />
<br />
{{wb}} <br />
[[Category: Grammatical theory]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Funktionale_generative_Beschreibung&diff=2795Funktionale generative Beschreibung2007-07-23T00:19:37Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
Die Funktionale generative Beschreibung (FGD, englisch Functional Generative Description) ist ein sprachwissenschaftlicher Formalismus, der in den 60er Jahren von [[Petr Sqall]] entworfen und in den folgenden Jahrzehnten weiterentwickelt wurde. Am Anfang beruhte die FGD auf [[Noam Chomsky|Chomsky]]s kontextfreier Grammatik, nunmehr liegt dem Formalismus eine [[Dependenzgrammatik]] zugrunde. Die FGD knüpft in vielen Aspekten an die Thesen der [[Prager Schule]] an, berücksichtigt jedoch gleichzeitig die neuesten Entwicklungen im Bereich der [[Computerlinguistik]]. Die [[Ferdinand de Saussure|Saussur]]'sche Distinktion signifiant/signifié schlägt sich in der FGD in der Unterscheidung Form vs. Funktion nieder. Die FGD ist eine [[Strafikationsgrammatik]], es gibt fünf linguistische Beschreibungsebenen: phonologische, morphematische, [[Morphem|morphonologische]], analytische und tektogrammatische. Auf jeder Ebene gibt es zwei Arten von Einheiten, die in einer kompositionellen Beziehung zueinander stehen, wobei die Einheit, die eine Funktion darstellt, auf der unmittelbar höherliegenden Ebene als Form aufgefasst wird. Es war lange umstritten, ob die analytische Ebene notwendig ist. <br />
<br />
Im Rahmen der FGD wird auch die aktuelle Satzgliederung beachtet, die in der Regel bedeutungsunterscheidend ist. So sind folgende zwei Sätze nicht unbedingt identisch: <br />
1. In Vorarlberg spricht man Deutsch. <br />
2. Deutsch spricht man in Vorarlberg. <br />
<br />
Der Begriff der strikten [[Äquivalenz]] wurde eingeführt, um Missverständnissen bei der Beurteilung von [[Grammatikalität]] und Bedeutungsunterschieden vorzubeugen:<br />
<br />
-Zwei sprachliche Ausdrücke sind strikt äquivalent, wenn sie in allen Kontexten dieselbe Bedeutung haben. <br />
<br />
Nach dieser Definition ist der [[Modus verbi]] im Deutschen bedeutungsunterscheidend, weil folgende zwei Sätze nicht strikt äquivalent sind, obschon sie auf der tektogrammatischen Ebene durch dieselbe Struktur dargestellt werden.: <br />
1. Max fotografiert Katharina. <br />
2. Katharina wird von Max fotografiert. <br />
<br />
Es gibt nämlich mindestens einen Kontext, in dem die beiden Sätze von der Bedeutung her nicht identisch sind, und zwar wenn man das Adverb gern einfügt. <br />
Auf der FGD beruht weitgehend das an der Karlsuniversität entwickelte Prager Dependenzkorpus (PDT, englisch Prague Dependency Treebank). Der Formalismus und das PDT fanden teilweise Verwendung in einigen Projekten an der Universität des Saarlandes. <br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
[[Category:De]]<br />
[[Category:DICT]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Funktionale_Unifikationsgrammatik&diff=2794Funktionale Unifikationsgrammatik2007-07-23T00:19:00Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Die funktionale Unifikationsgrammatik (FUG) ist ein von Martin Kay Ende der 70er Jahre entwickelter Grammatikformalismus ([[Grammatik]]) der [[Generative Grammatik|Generativen Grammatik]] aus der Familie der [[Unifikationsgrammatik|Unifikationsgrammatiken]]. In der FUG haben alle grammatischen Repräsentationen die Form von [[Merkmalsstruktur|Merkmalsstrukturen]] im Sinne der Unifikationsgrammatik. Merkmalsstrukturen syntaktischer Einheiten enthalten zwei Attribute, welche die [[Phrasenstruktur]] repräsentieren. Auch die Regeln der FUG sind Merkmalsstrukturen. Die Grammatik ist die Disjunktion aller Grammatikregeln und aller Lexikoneinträge, die mit der Repräsentation einer jeden syntaktischen Einheit [[Unifikation|unifizierbar]] sein muss.<br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
<br />
*Englisch ''unification'' - Vereinigung<br />
*Griechisch ''grammatike (techne) zu grammtikos'' - die Buchstaben betreffend<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Syntax]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Funktionale_Struktur&diff=2793Funktionale Struktur2007-07-23T00:17:50Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
In der [[Lexikalisch-funktionale Grammatik|lexikalisch-funktionalen Grammatik]] werden jeder [[Phrase|phrasalen]] Konstituente zwei Strukturen zugewiesen, eine Konstituentenstruktur und eine funktionale Struktur. Die funktionale Struktur ist eine Merkmalsstruktur , in der u.a. die grammatischen Funktionen (Subjekt, Objekt, Adjunkte usw.) als Merkmale repräsentiert sind. Sie wird durch Anwendung der Merkmalsgleichungen parallel zur [[Konstituentenstruktur]] aus den [[Merkmalsstruktur|Merkmalsstrukturen]] der unmittelbaren Konstituenten aufgebaut.<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Funktionale_Applikation&diff=2792Funktionale Applikation2007-07-23T00:16:08Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Die Anwendung einer Funktion auf ein [[Argument I|Argument]] wird funktionale Applikation genannt. Formal heisst dies, dass wenn Funktion f ein Ausdruck vom Typ <a,b> und alpha ein Ausdruck vom Typ a ist, dann ist f(<math>\mathsf \alpha</math>) ein Ausdruck von Typ b.<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
<br />
Das einstellige Prädikat ''lachen'' kann als Funktion des Typs <a,b> verstanden werden. Wird die Funktion auf das Argument'' a'' angewendet, das zum Beispiel für die Person ''Dagmar'' steht, so erhalten wir den Wert ''b''. Der Wert des Arguments ''b'' ist in diesem Fall ein Wahrheitswert, der den Wert ''wahr'' annimmt, wenn Dagmar lacht, und ''falsch'', wenn Dagmar nicht lacht.<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Semantik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Formale_Sprache&diff=2791Formale Sprache2007-07-23T00:14:31Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Im Unterschied zu [[natürliche Sprache|natürlichen Sprachen]] basieren formale (oder auch künstliche, logische) Sprachen auf Sprachsystemen, die von der [[Logik]] und/oder der Mathematik konstruiert wurden. Formale Sprachen zeichnen sich durch Eindeutigkeit, Explizitheit und leichte Überprüfbarkeit aus. Zur Definition formaler Sprachen werden ein Alphabet sowie Regeln für die Sprache benötigt.<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
<br />
Alphabet: ''a, b;'' Regeln: Das kürzeste Wort der Sprache ist ''ab'', Ein Wort der Sprache muss genausoviele ''a'' wie ''b'' enthalten, Alle ''a'' müssen vor den ''b'' stehen; Beispielwörter der Sprache: ''ab'', ''aabb'', ''aaabbb'', ''aaaabbbb'' usw.<br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
<br />
*Latein ''formalis'' - die Form betreffend<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Informatik]]<br />
[[Category:formale Sprachen]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Flexionsaffix&diff=2790Flexionsaffix2007-07-23T00:13:41Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Ein Flexionsaffix ist ein [[Suffix]], das an den [[Stamm]] eines Wortes angehängt wird. Durch diese Endung wird die Deklination (bei Nomen), die Konjugation (bei Verben) und die Komparation (bei Adjektiven) bestimmt.<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
<br />
''er redete, die Kinder, grösser''<br />
<br />
<br />
===Verweise===<br />
<br />
*Hyperonym: [[Affix]]<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Morphology]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Flexion&diff=2789Flexion2007-07-23T00:12:41Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Bei der Flexion werden Worte durch [[gebundenes Morphem|gebundene Morpheme]] mit einer grammatikalischen Funktion erweitert. So werden verschiedene Formen des selben Wortes erzeugt, welche typischerweise die verschiedenen Kategorien wie den Fall, das Geschlecht, die Zeit und die Nummer eines Wortes spezifizieren, die für die [[Syntax]] wichtig sind. Bei der Flexion werden Wortstämme ([[Lexem|Lexeme]]) bestimmter Wortarten in morphologisch verschiedenen [[Wortform|Wortformen]] realisiert, die regelhaft wortartspezifisch verschiedene syntaktisch-semantische Funktionen mitausdrücken, vgl. im Deutschen Deklination (Nomen), Konjugation (Verb), Komparation (Adjektiv). Flexion kann in verschiedener morphologischer Form geschehen, im Deutschen sowohl durch Abwandlung des Stammes als auch durch Anfügung bestimmter Endungen, wobei diese in der Regel gleichzeitig mehrere Flexionskategorien signalisieren.<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
<br />
''redest, redeten; Kindes, Kinder; schöne, schönsten''<br />
<br />
<br />
===Verweise===<br />
<br />
* Hyponym: [[Flexionsaffix]]<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Morphology]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Extraposition_(de)&diff=2788Extraposition (de)2007-07-23T00:10:21Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Die Extraposition ist die fakultative und häufig präferierte Stellung von satzwertigen und präpositionalen Satzgliedern am Ende des Satzes (Nachfeld). In vielen Sprachen treten eingebettete Sätze alternativ zu einer Position im Satzinneren in nachgestellter (extraponierter) Position auf. Dies gilt sowohl für Gliedsätze (Subjekt-, Objekt-, Adverbialsätze) als auch für Attributivsätze.<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
<br />
''Ich habe den Mann bemerkt, der einen roten Koffer trägt.''<br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
<br />
*Latein ''extrapositio'' - Herausstellung<br />
<br />
<br />
===Verweise===<br />
<br />
*Hyponym: [[Linksversetzung]]<br />
*Hyponym: [[Rechtsversetzung]] <br />
<br />
===Quelle===<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Syntax]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Dmitrij_Nikolaevi%C4%8D_Kudrjavskij_(de)&diff=2787Dmitrij Nikolaevič Kudrjavskij (de)2007-07-23T00:09:23Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>Im Rahmen von wissenschaftsgeschichtlich orientierten Arbeiten zur Entwicklung quantitativer Verfahren in der russischen Sprachwissenschaft wird in mehreren Fällen auf die Pionierarbeiten von Dmitrij Nikolaevič Kudrjavskij (1867-1820) verwiesen (vgl. Papp 1966, Kempgen 1995, Grzybek/Kelih 2004). Die Originalität und die inhaltliche Breite seiner Arbeiten legen es nahe, näher auf die sprachwissenschaftlichen und insbesondere statistischen Arbeiten dieses russischen Wissenschaftlers einzugehen. <br />
[[Image:Kudrjavskij.jpg|framed|'''Dmitrij Nikolaevič Kudrjavskij''']] <br />
<br />
<br />
[[ Image:Kudrjavskij1a.jpg]]<br />
<br />
Erste statistische Arbeit von D.N. Kudrjavskij zur Statistik von <br />
Verb-Formen in der Laurentiuschronik aus dem Jahr 1909<br />
<br />
<br />
Vor einer detaillierten inhaltlichen Darstellung der Arbeiten Kudrjavskijs sind vorweg einige bibliographische Eckpunkte seines wissenschaftlichen Werdeganges (vgl. Smirnov 1971) zu nennen: Nach dem Studium an der historisch-philologischen Fakultät in Sankt Peterburg (1885-1891) und Aufenthalten in Deutschland wird Kudrjavskij 1898 als Ordinarius an die Universität von Jur’ev (ehemals Dorpat, heute: Tartu) auf den Lehrstuhl für deutsche und vergleichende Sprachwissenschaft berufen. Diese westlichste russische Universitätsstadt stellte in diesen Jahren einen Fokus von quantitativ orientierten linguistischen Arbeiten dar, lehrten und arbeiteten doch bedeutende Linguisten wie Baudouin de Courtenay und A.S. Budilovič an dieser Universität. <br />
Für Kudrjavskij sind die Jahre seiner Professur in Jur’ev von einer hohen wissenschaftlichen Produktivität geprägt: Neben einer Reihe von Monographien wie beispielsweise ''Psichologija i jazykoznanie'' [Psychologie und Sprachwissenschaft] (Kudrjavskij 1904) und ''Vvedenie v jazykoznanie'' [Einführung in die Sprachwissenschaft] (Kudrjavskij 1912/1913)<sup>2</sup> verfasst Kudrjavskij drei Artikel, die explizit auf der Anwendung statistischer Methoden basieren (vgl. Kudrjavskij 1909, 1911, 1912).<br />
Abschließend zu seiner Biographie ist anzumerken, dass Kudrjavskij die Universität Jur’ev (Tartu) im Zuge der Wirren des Ersten Weltkrieges 1918 verlassen musste und mit der gesamten Belegschaft nach Voronež evakuiert wurde. Dort führte er seine Tätigkeit im Rahmen der neu geschaffenen Staatlichen Universität Voronež bis zu seinem Tod im Jahre 1920 fort.<br />
In dem offensichtlich ersten verfassten Artikel aus dem Jahr 1909 mit dem Titel „''K statistikě glagol’nych form v Lavrent’evskoj lětopisi“ [Zur Statistik von Verbformen in der Laurentiuschronik''] zeichnet sich bereits eine bestimmte wissenschaftliche Grundlinie ab, die durch die explizite Notwendigkeit der Anwendung quantitativer Verfahren in der Sprachwissenschaft gekennzeichnet ist. Inhaltlich geht es um die Evolution der Verwendung von bestimmten Tempusformen im Altrussischen und Russischen. Wichtig erscheinen in diesem Zusammenhang vor allem die methodologischen Reflexionen zur Anwendung von statistischen Methoden in der Sprachwissenschaft: <br />
<br />
„[...] čto statističeskij metod daet vozmožnost' otmětit' javlenija, obyknovenno uskol'zajuščija ot vnimanija islědovatelja. Meždu těm po charakteru svoemu ėti javlenija otličajutsja universal'nost’ju, tak kak massovyja nabljudenija zachvatyvajut samuju atmosferu žizni jazyka.“ [… dass die statistische Methode die Möglichkeit einräumt, Phänomene zu registrieren, die gewöhnlich der Aufmerksamkeit des Forschers entgehen. Unterdessen zeichnen sich jedoch diese Phänomene durch Universalität aus, da eine Massenbeobachtung doch die ganze Atmosphäre der Sprache umfasst] (Kudrjavskij 1909: 53). <br />
<br />
<br />
<sup>2</sup> Interessant ist die Tatsache, dass dieses Standardwerk der russischen “vorrevolutionären“ Sprachwissenschaft offensichtlich Stalin als inhaltliches Vorbild beim Verfassen seiner Beiträge zur Sprachwissenschaft im Jahr 1950 diente (Ende der ’Neuen Lehre’ von N.Ja. Marr). Diese Hypothese, die sich indirekt auch in einer verstärkten Wiederkehr zu historisch-vergleichenden Arbeiten in der sowjetischen Linguistik der Jahre 1950-1956 nachweisen lässt, wird in Alpatov (1991: 185) unter Bezug auf V.A. Zvegincev vertreten.<br />
<br />
<br />
Ausgehend von dieser programmatischen Aussage zur Anwendung von Statistik, die eben darauf hinausläuft, dass mit der Hilfe von Statistik sprachliche Phänomene sichtbar gemacht werden können, sieht Kudrjavskij einen weiteren Vorteil quantitativer Methoden darin, dass die untersuchten Phänomene nicht durch subjektive Wertungen erfasst werden, sondern einzig und allein durch „leidenschaftslose Zahlen“ (vgl. ebd., 1909: 54). <br />
Inhaltlich wird in dieser Untersuchungen auf folgende Fragestellungen eingegangen: Auf der Basis eines von ihm erstellten vollständigen Verzeichnisses von Verbalformen aus der 1377 erschienenen Laurentius-Chronik (''Lavrent’evskaja letopis’'') geht er der Vorkommenshäufigkeit von Aorist-, Imperfekt- und Partizipialformen nach. Die Häufigkeit dieser Formen wird schrittweise pro 100 Zeilen der Chronik<sup>3</sup> angeben, wobei der prozentuale Anteil im Anhang in der Form von Diagrammen dargestellt wird. Die unterschiedliche Häufigkeit von Temporalformen wird in Bezug zum jeweiligen Inhalt der Chronik gesetzt (Details dazu vgl. Kempgen 1995: 87f.). Seine umfangreichen Auszählungen bestätigen seine a priori formulierte Hypothese des Verschwindens der Aoristformen nicht; vielmehr zeigt sich, dass diese Form in der von ihm bearbeiteten Chronik mit einer konstanten Häufigkeit nachzuweisen ist. Insgesamt muss Kudrjavskij eingestehen, dass die von ihm präsentierten Resultate mehr Fragen als Antworten aufwerfen. Dennoch ist er von der Richtigkeit der von ihm angewandten Methode überzeugt, denn diese erste Untersuchung stellt dann den Ausgangspunkt für zwei weitere, ähnlich ausgerichtete Analysen dar.<br />
<br />
<br />
<sup>3</sup> Die Auszählungen sind – wie sich Kudrjavskij (vgl. 1909: 49) zurecht beklagt – sehr zeitintensiv und auf¬wendig: dazu investierte er nach eigenen Angaben eine Stunde pro Tag nur für das Auszählen und die Erstellung seines Verb-Index der gesamten Laurentiuschronik. Die Zeitintensivität von Auszählungen und Berechnungen ist wohl in der Tat als hemmender Faktor bei der Etablierung von quantitativen Verfahren anzusehen. Zumindest hat dies seine Gültigkeit bis zur Möglichkeit einer computer-gestüzten Analyse, die erst ab den sechziger Jahren einsetzte. <br />
<br />
<br />
In dem 1911 publizierten Artikel „''K istorii russkago prošedšago vremeni« [Zur Geschichte des russischen Präteritum''] untersucht Kudrjavskij auf der Basis von der nunmehr um weitere altrussische Schriftdenkmäler (Slovo o polku Igorevě, Russkaja pravda u.a.) erweiterten Textbasis, ob in einer chronologischen Perspektive die Vorkommenshäufigkeit bestimmter Tempusformen zu beobachten ist. Insbesondere geht es um die Verwendung von Verbalpartizipien, welche sprachhistorisch im Altrussischen mit bzw. ohne das Kopulativverb „byti“ für die Bildung der Vergangenheitsform herangezogen wurden. Genau um die Verwendungshäufigkeit dieser Verbalform mit oder ohne Kopulativverb geht es Kudrjavskij. Als Datenbasis für diese Rekonstruktion des Verschwindens des Kopulativverbes wurden beachtliche 33.000 unterschiedliche Tempusformen ausgezählt, die als zufriedenstellende Stichprobe für die Lösung der zugrunde gelegten Fragestellung (vgl. Kudrjavskij 1911: 121) angesehen wird. Die Interpretation der einzelnen analysierten Handschriften bringt das Ergebnis, dass für das Altrussische ein sukzessives Verschwinden des Kopularverbums bei der Bildung der Vergangenheitsform nachzuweisen ist, wobei eine Ausnahme für die 1. und 2. Person Singular zu gelten scheint (vgl. Kudrjavskij 1911: 137ff.).<br />
<br />
Eine weitere statistische Untersuchung ist in Kudrjavksij (1912) zu finden, wo die Vorkommenshäufigkeit des Partizips Präsens Aktiv mit der Endung –a (bzw. ja, y) im Altrussischen (Textbasis: Laurentiuschronik) untersucht wird. Die erhaltenen statistischen Auszählungen ergeben nach Kudrjavskij (1912: 397) folgendes Ergebnis: Das Partizip Präsens Aktiv mit der Endung auf –a zeigt im untersuchten Textmaterial eine äußerst geringe Vorkommenshäufigkeit (ca. 21%), während die palatalisierte Endung –ja im Laufe der Sprachgeschichte aufgrund von phonetisch motivierten Veränderungen häufiger vertreten ist (ca. 78% ).<br />
<br />
<br />
Insgesamt sind die Arbeiten von Kudrjavskij als ein wichtiger Teilbereich der Vorgeschichte der Anwendung quantitativer Methoden in der russischen Sprachwissenschaft am Anfang des 20. Jahrhundert anzusehen. Es ist davon auszugehen, dass die Arbeiten von Kudrjavskij keineswegs methodologisch unbedarft sind, sondern als mustergültige sprachgeschichtliche Analysen zum altrussischen Verbsystem anzusehen sind. Folgende Merkmale sind dabei von hervorragender Bedeutung:<br />
<br />
a.) Die Anwendung statistischer Verfahren ist auf die (einfache) Zählung von Tempusformen und auf die graphische Darstellung der Ergebnisse beschränkt. Diese Form der Anwendung von statistischen Methoden stellt für Kudrjavskij keinen Selbstzweck dar, sondern dient ihm als Ausgangspunkt für die Überprüfung von a priori formulierten linguistische Hypothesen. Die gewählte Textbasis ist nicht nur aufgrund der systematischen Auswahl, sondern vor allem auch aufgrund des Umfangs als einer der ersten russischen ’Korpusuntersuchungen’ innerhalb der Sprachwissenschaft zu verstehen. <br />
<br />
b.) Insgesamt sieht Kudrjavskij seine Analysen nicht nur als eine Bestandsaufnahme sprachlicher Fakten, sondern es wird der Häufigkeit von linguistischen Formen eine erklärende Kraft zugesprochen: Im Rahmen der Untersuchung von russischen Adverbialpartizipien wird festgestellt (vgl. Kudrjavskij 1915: 12f.), dass Adverbialpartizipien sich vor allem aus Partizipien gebildet haben, die im Altrussischen eine hohe Verwendungshäufigkeit aufweisen. In diesem Sinne kann Kudrjavskij auch der Verdienst zugeschrieben werden, explizit das Häufigkeitskriterium (vgl. Meier 1961: 55) als erklärenden Faktor für Prozesse des Sprachwandels in die Diskussion eingebracht zu haben. <br />
<br />
<br />
Abschließend lässt sich festhalten, dass diese ersten statistisch orientierten sprachwissenschaftlichen Arbeiten auf keine breitere Rezeption gestoßen sind. Trotzdem stellen diese Arbeiten eine bemerkenswerte empirisch-quantitative Herangehensweise bei der Lösung von Fragen der Sprachevolution und des Sprachwandels des Altrussischen dar. Darüber hinaus sind seine Überlegungen in jeder Weise als Pionierarbeiten der russischen quantitativen Linguistik zu sehen. <br />
<br />
<br />
===Literatur===<br />
<br />
'''Alpatov, V.M.''' (1991). ''Istorija odnogo mifa. Marr i Marrizm.'' Moskva: Nauka.<br />
<br />
'''Grzybek, P., Kelih, E.''' (2004). Zur Vorgeschichte quantitativer Ansätze in der russischen Sprach- und Literaturwissenschaft. In: ''Quantitative Linguistik - Quantitative Linguistics. Ein internationales Handbuch/An International Handbook'' (Herausgegeben von G. Altmann, R. Köhler, R. Piotrowski). New York: de Gruyter, 2004. [= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft]<br />
<br />
'''Kempgen, S.''' (1995): ''Russische Sprachstatistik. Systematischer Überblick und Bibliographie.'' München. [= Vorträge und Abhandlungen zur Slavistik, Band 26]. München.<br />
<br />
'''Kudrjavskij, D.N.''' (1904). ''Psichologija i jazykoznanie.'' Sankt Peterburg. <br />
<br />
'''Kudrjavskij, D.N.''' (1912). ''Vvedenie v jazykoznanie.'' Jur’ev. <br />
<br />
'''Kudrjavskij, D.N.''' (1913). ''Vvedenie v jazykoznanie. Izdanie 2. Ispravlennoe i dopolnennoe.'' Jur’ev.<br />
<br />
'''Kudrjavskij, D.N.''' (1909). K statistike glagol’nych form v Lavrent’evskoj letopisi, in: ''Izves¬tija otdelenija russkago jazyka i slovesnosti Imperatorskoj Akademii Nauk, t. XIV, č. 2, 49-56.''<br />
<br />
'''Kudrjavskij, D.N.''' (1911). K istorii russkago prošedšago vremeni. ''Russkij filologičeskij vestnik LXV, 119-139.''<br />
<br />
'''Kudrjavskij, D.N.''' (1912). ''Vvedenie v jazykoznanie.'* Jur’ev.<br />
<br />
'''Kudrjavskij, D.N.''' (1912). Drevne-russkija pričastija nastojaščago vremeni dejstvitel’nago zaloga na –a. ''Russkij filologičeskij vestnik LXVIII; 119-139.''<br />
<br />
'''Kudrjavskij, D.N.''' (1916). K istorii russkich děepričastij. Vypusk 1. Děepričastija prošedšago vremeni. [= Učenye zapiski Imperatorskago Jur’evskogo Universiteta, XXIV]<br />
<br />
'''Meier, G. F.''' (1961). Das Zéro-Problem in der Linguistik. Kritische Untersuchung zur struk¬turalistischen Analyse der Relevanz sprachlicher Form. Berlin: Akademie Verlag. [= Schriften zur Phonetik, Sprachwissenschaft und Kommunikationswissenschaft, Nr. 2]<br />
<br />
'''Papp, F.''' (1966), ''Mathematical Linguistics in the Soviet Union.'' [= Janua Linguarum, Series Minor, XL]. The Hague: Mouton.<br />
<br />
'''Smirnov, S.V.''' (1971). Iz istorii jazykoznanija. Dmitrij Nikolaevič Kudrjavskij (1867-1920), ''Russkaja reč' 3, 137-145.''<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
Emmerich Kelih: ''Glottometrics 8'', 2004, 79-89<br />
<br />
[[Category:De]]<br />
[[Category:BIOG|Kudrjavskij, Dmitrij Nikolaevič]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Distributionalismus&diff=2786Distributionalismus2007-07-23T00:08:17Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Durch die Arbeiten von Harris, Bloch, Trager, Joos u.a. geprägte Richtung des amerikanischen [[Strukturalismus]] in den 40er und 50er Jahren, welche die Bloomfield-Ära ablöst. Als Standardwerk dieser Phase gilt Harris' ''Methods in Structural Linguistics (1951)''. Ziel des Distributionalismus ist eine alle subjektiven und semantischen Funktionen ausschliessende, experimentell überprüfbare, objektive Beschreibung der einzelsprachlichen, systemimmanenten Beziehungen. Diese Beziehungen sind das Resultat der Distribution der einzelnen Elemente auf den verschiedenen, hierarchisch von unten nach oben abzuarbeitenden sprachlichen Ebenen ([[Phonologie]] , [[Morphologie]] , [[Syntax]]), d.h. die Gewinnung und Klassifizierung sprachlicher Elemente resultiert aus ihrem Vorkommen bzw. ihrer Verteilung im Satz. Mittels experimenteller Methoden, den sog. Entdeckungsprozeduren, lässt sich die Struktur jeder Einzelsprache beschreiben, wobei im wesentlichen zwei Analyseschritte anzusetzen sind:<br />
<br />
* Segmentierung des Materials durch Substitution, d.h. durch paradigmatische Austauschbarkeit von Elementen gleicher Funktion,<br />
* Klassifizierung der Elemente zu [[Phonem]] , [[Morphem]] usw. aufgrund ihrer Verteilung und Umgebung im Satz.<br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
<br />
*Latein ''distribuere'' - verteilen <br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Dependenzgrammatik&diff=2785Dependenzgrammatik2007-07-23T00:07:18Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
<br />
Die Dependenzgrammatik ist ein von ''Lucien Tesnière'' (1893-1954) entwickeltes, am Strukturalismus orientiertes Modell zur Beschreibung der Syntax [[natürliche Sprache|natürlicher Sprachen]] . Hauptanliegen der Dependenzgrammatik ist die Beschreibung der Dependenz-Struktur eines Satzes, d.h. des Gefüges von Abhängigkeitsrelationen zwischen den Elementen eines Satzes. Dabei geht man davon aus, dass bei einer syntaktischen Verbindung zweier Elemente eines das regierende und das andere das abhängige Element ist. Wenn ein regierendes Element von einem anderen regierenden Element abhängig ist, dann entsteht eine komplexe hierarchische Dependenzordnung. Als Darstellung solcher Strukturen verwendet die Dependenzgrammatik Baumgraphen, deren Zentralknoten der absolute Regens eines sprachlichen Gefüges ist (bei Sätzen das Verb). Die Abhängigkeitsrelation zu einem unmittelbar abhängigen Element wird durch eine [[Kante]] zu einem darunterstehenden [[Knoten]] dargestellt. Neben der Konnexion, der Abhängigkeitsrelation zwischen zwei Elementen, wird auch die Relation der Junktion (Nebenordnung) und der Translation berücksichtigt. Junktionen erfassen Koordinationen, Translationen beschreiben die Tatsache, dass einige Funktionswörter (Translative) die syntaktische Kategorie ([[lexikalische Kategorie]]) eines Ausdrucks verändern und auf diese Weise seine Konnexion zum nächst-höheren Regens ermöglichen. <br />
<br />
So z.B. wird das Nomen ''Heidi'' in ''das Buch von Heidi'' erst mit Hilfe des Translativs ''von'' zu einem Adjektiv, das von ''Buch'' regiert werden kann. Die Dependenzgrammatik hat die Entwicklung der [[Valenzgrammatik|Valenz-Theorie]] sehr befruchtet. Die [[Valenz]] eines Verbs (seine Eigenschaft, bestimmte Elemente im Satz zu fordern) bestimmt die Struktur des Satzes, in dem es vorkommt.<br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
<br />
*Latein ''dependere'' - abhängen <br />
*Grienchisch ''grammatike (techne) zu grammtikos'' - die Buchstaben betreffend<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Syntax]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Kohyponym&diff=2784Kohyponym2007-07-23T00:06:16Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>===Definition===<br />
Ein Kohyponym eines Begriffs ist einer von mehreren Unterbegriffen dieses Begriffs. Jeder Unterbegriff enthält Sinnelemente, die ihn von seinen Kohyponymen unterscheiden.<br />
<br />
<br />
===Beispiel===<br />
''Rot'', ''Blau'', ''Gelb'' sind Kohyponyme von'' Farbe''.<br />
<br />
''Kuh'', ''Hund'',''Ziege'' sind Kohyponyme von ''Tier''.<br />
<br />
''Pudel'','' Dalmatiner'', ''Terrier'' sind wiederum Kohyponyme von ''Hund'', aber ''<u>keine</u>'' Kohyponyme von ''Tier''.<br />
<br />
<br />
===Herkunft===<br />
*Latein ''cum'' - mit, zusammen, in Verbindung usw.<br />
<br />
*Griechisch ''hypo'' - unter(halb)<br />
<br />
*Griechisch ''onyma'' - Name<br />
<br />
<br />
===Verweise===<br />
*Kohyponym: [[Hyponym]], [[Hyperonym]].<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Semantics]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Bedeutung&diff=2783Bedeutung2007-07-23T00:05:02Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>'''Bedeutung''' ist der zentrale Begriff der [[Semantik]].<br />
<br />
===Kommentar===<br />
<br />
Je nach theoretischem Ansatz wird ''Bedeutung'' unterschiedlich definiert bzw. verwendet wird. Diese terminologische Vieldeutigkeit des Begriffes hat mehrere Ursachen: zum einen ist Bedeutung nicht nur ein sprachwissenschaftliches Problem, sondern wird zugleich von Philosophen, Psychologen, Soziologen und Semiotikern diskutiert, zum anderen hat die Übernahme (teil-)synonymer Ausdrücke aus anderen Sprachen (z.B. englisch [[content]], [[meaning]], [[reference]], [[sense]]; französisch [[signification]], [[designation]]) zu Überschneidungen geführt. <br />
<br />
===Untertypen===<br />
<br />
In Darstellungen der Semantik werden zahlreiche terminologische Differenzen des Bedeutungsbegriffs verwendet, die sich auf drei wesentliche, jeweils komplementär auftretende Aspekte gründen:<br />
<br />
* [[Lexikalische Bedeutung]] vs. [[strukturelle Bedeutung]] (auch: [[grammatische Bedeutung]]): lexikalische Bedeutung bezieht sich auf die offene Klasse der [[Nomen]], [[Verb (de)|Verb]]en, [[Adjektiv]]e und [[Adverb (de)|Adverb]]ien, deren Bedeutung im [[Lexikon]] spezifiziert wird, während strukturelle Bedeutung in den geschlossenen Klassen der grammatischen Kategorien ([[lexikalische Kategorie]]) und Relationen, sich also auf [[Valenz]], [[Kasus]], [[Modus]], [[Komparation]] u.a. bezieht.<br />
* [[Lexikalische Bedeutung]] (auch: generelle Bedeutung, habituelle Bedeutung, usuelle Bedeutung) vs. aktuelle Bedeutung (auch: okkasionelle Bedeutung): in dieser Dichotomie wird lexikalisch als Teilaspekt der lexikalischen Bedeutung im obigen Eintrag der Aufzählung verstanden, und zwar als generelle langue-spezifische, allen möglichen Verwendungen zugrundeliegende Bedeutung, während die aktuelle Bedeutung als die im jeweiligen Kontext realisierte, spezifische, parole-bezogene Bedeutung verstanden wird.<br />
<br />
* Dieser Dichotomie entspricht gelegentlich auch die Gegenüberstellung von [[denotative Bedeutung|denotativer]] vs. [[konnotative Bedeutung|konnotativer Bedeutung]]. Je nachdem, ob sich der Bedeutungsbegriff auf das begriffliche [[Konzept]] oder die Objekte der Wirklichkeit bezieht, unterscheidet man zwischen signifikativer (auch: konnotativer) vs. denotativer (auch: referentieller) Bedeutung. Diese Dichotomie erfuhr in neueren Konzeptionen der Semantik unter der Bezeichnung [[Intension]] vs. [[Extension]] eine inhaltliche und formale Präzisierung (vgl. auch [[Frege]]s [[Sinn (bei Frege)|Sinn]]); auf sie gründen sich die Beschreibungen der [[Logische semantik|Logischen Semantik]].<br />
<br />
Unabhängig von dem unterschiedlichen Bedeutungsbegriff verschiedener Forscher und Schulen sind zwei grundsätzliche Fragestellungen in jedem Modell zu diskutieren: zum einen das Verhältnis von [[Wortsemantik]] zu [[Satzsemantik]] (bzw.: Wie lässt sich die Bedeutung des Gesamtsatzes aus der Bedeutung seiner Einzelelemente und der zwischen ihnen bestehenden grammatischen Beziehungen erklären?), zum anderen das Problem der Abgrenzung von (oder Interdependenz zwischen) semantischen, syntaktischen und pragmatischen Bedeutungsaspekten.<br />
<br />
=== Siehe auch ===<br />
<br />
*[[Sinn]]<br />
<br />
<br />
===Quelle===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
<br />
===Andere Sprachen===<br />
*Englisch [[meaning]]<br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Semantik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=August_Friedrich_Pott_(de)&diff=2782August Friedrich Pott (de)2007-07-23T00:02:24Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>Pott wurde am 14.11.1802 in Nettelrede (bei Bad Münder am Deister) geboren und verstarb am 5.7.1887 in Halle. Er begann sein Studium 1821 in Göttingen mit Theologie, fühlte sich aber vor allem zur Philologie hingezogen und hörte u.a. bei dem Germanisten Georg Friedrich Benecke. Lehrer am Gymnasium in Celle. 1827 Promotion in Göttingen; nach Habilitation in Berlin 1833 Professor für allgemeine Sprachwissenschaft in Halle (vgl. Bense 1979). Horn (1888: 317) bezeichnet Pott in seinem Nekrolog als „nestor der sprachforscher, der letzte der noch lebenden begründer der vergleichenden sprachforschung.“ Seine Themen waren u.a.: Etymologie, Zigeunersprache, Zahlwörter, Personennamen, Doppelungen; seine von Koerner (1973: 14, 21, 26) besonders gewürdigten Werke Z''ur Literatur der Sprachenkunde Europas'' (1887) und ''Einleitung in die allgemeine Sprachwissenschaft'' (1884-1890) geben eine Übersicht über das linguistische Wissen seiner Zeit und sind zugleich kommentierte Führer zur entsprechenden Literatur.<br />
<br />
Für die Quantitative Linguistik ist auf Potts ''Einleitung in die allgemeine Sprachwissenschaft'' (1884-1890) hinzuweisen, deren 1. Teil 1884 erschien (Best ²2003: 8). Hier werden mehrere einschlägige Themen angeschnitten:<br />
<br />
1. Pott (1884: 19) bezieht sich auf Leibniz, ''de arte combinatoria'', wo ja die Frage behandelt wird, wie viele Wörter man bilden kann, wenn ein Alphabet eines bestimmten Umfangs zur Verfügung steht. Dass Leibniz hiermit in einer langen Tradition steht, kommt allerdings nicht zum Ausdruck (Best 2005a,b). In diesem Zusammenhang schneidet Pott (1884: 19f.) <br />
<br />
2. Ein weiteres bedeutsames Thema an: Die Zahl der denkbaren Wörter ist ja davon abhängig, wie lang Wörter in einer Sprache sein können. Hierzu gibt Pott einen groben Überblick, in dem er vor allem auf die langen Wörter in mittel- und nordamerikanischen Sprachen sowie im Grönländischen (Potts Terminus) hinweist und einige Wörter in Silben und Buchstaben beziffert. Auch ein althochdeutsches Beispiel findet sich hier. <br />
<br />
3. Pott relativiert Leibniz‘ Berechnung mit dem Hinweis, dass ja nicht jeder Buchstabe (Laut) mit jedem anderen kombiniert werden könne und selbst in allen Sprachen der Welt zusammen die berechnete Zahl der Wörter nicht vorkomme. Er führt diese Überlegungen mit Hinweisen auf die Zahl der Verbalwurzeln und Formelemente im Sanskrit fort, das „nicht mehr als ... 2000 V e r b a l w u r z e l n und ... höchstens 200 f o r m a l e [...] E l e m e n t e [...]“ (Pott 1884: 20) enthalte und weist auch darauf hin, dass ja nicht jede Wurzel mit jedem Formelement kombiniert werden könne.<br />
<br />
4. Ein weiteres Thema, das er in diesem Zusammenhang anschneidet, ist die Frage danach, wie viele Wörter denn ein Individuum verwenden könne (Pott 1884: 21). Ohne sich diese Zahlen zu eigen zu machen, berichtet er, dass man Angaben finden könne, die zwischen weniger als 300 Wörtern bei vielen Mitgliedern „der arbeitenden Klasse“ (Pott 1884: 21) und „ungefähr 15000 Wörtern“ (Pott 1884: 21) in den Dramen Shakespeares schwanken. <br />
<br />
5. Auf den Klangeindruck von Sprachen bezogen meint er: „Von besonderer Wichtigkeit betreffs der Gesamtwirkung eines Sprachidioms auf das Ohr und sonst ist aber das '''statistische''' Verhalten der Lautklassen und Einzellaute...“ Er verweist in diesem Zusammenhang auf Arbeiten seines Schülers Förstemann, der als erster Untersuchungen zur Lautstatistik durchgeführt habe, und auf Whitney. Man muss ergänzen: Es ging Förstemann damit vor allem um sprachvergleichende Untersuchungen, die Rückschlüsse auf die verwandtschaftlichen Verhältnisse zwischen den Sprachen zulassen sollten (Best 2006).<br />
<br />
6. Dass für Pott die Statistik ein wichtiges Mittel der Erkenntnis ist, wird später noch einmal deutlich, wenn er im Zusammenhang mit Wortbildungsaffixen „eine s t a t i s t i s c h begründete Einsicht in die M i t t e l“ fordert, „worüber eine gegebene Sprache im ganzen oder einzelnen zu verfügen hat. An sich ist es doch auch wissenswert, zu erfahren, wie sich dieses oder jenes Idiom desfalles gegen andere im Vorteil oder Nachteil befindet“ (Pott 1884: 46).<br />
<br />
7. Ein letztes sprachstatistisches Thema ist zu erwähnen: die Frage nach der Zahl der Sprachen der Erde. Im Zusammenhang mit der Frage nach der Klassifikation wird gefragt, wie viele Sprachen es denn gebe (Pott 1884: 51f.), und er meint, man könne „vielleicht die Zahl 1000“ (Pott 1884: 68) erreichen.<br />
<br />
Man kann also konstatieren, dass Pott etliche Themen ansprach, die für die Weiterentwicklung der Quantitativen Linguistik bedeutsam waren. Allerdings muss man mit Koerner (1974: VII) feststellen: „Pott’s contribution to the study of language ... was already beginning to be largely ignored during the 1870‘s and 1880‘s.“ Dies gilt anscheinend in besonderem Maße auch für seine sprachstatistischen Hinweise. <br />
<br />
<br />
=== Literatur ===<br />
<br />
<br />
'''Bense, Gertrud''' (1976). Bemerkungen zu theoretischen Positionen im Werk von A.F. Pott. ''Zeitschrift für Phonetik, Sprachwissenschaft und Kommunikationsforschung 29'', 519-522.<br />
<br />
'''Bense, Gertrud''' (1979). August Friedrich Pott 1802-1887. ''Zeitschrift für Phonetik, Sprachwissenschaft und Kommunikationsforschung 32'', 19-23.<br />
<br />
'''Best, Karl-Heinz''' (²2003). ''Quantitative Linguistik: Eine Annäherung.'' 2., überarb. u. erw. Auflage. Göttingen: Peust & Gutschmidt.<br />
<br />
'''Best, Karl-Heinz''' (2005a). Georg Philipp Harsdörffer (1607-1658). ''Glottometrics 9'', 86-88.<br />
<br />
'''Best, Karl-Heinz''' (2005b). Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716). ''Glottometrics 9'', 79-82.<br />
<br />
'''Best, Karl-Heinz''' (2006). Ernst Wilhelm Förstemann (1822-1906). ''Glottometrics''. In Arbeit.<br />
<br />
'''Gabelentz, Georg von der''' (1888). Pott. ''Allgemeine deutsche Enzyklopädie 26'', 478-485. Leipzig: Duncker & Humblot. Wieder abgedruckt in: Sebeok, Thomas A. (ed.) (1966). ''Portraits of Linguistis. A Biographical Source Book for the History of Western Linguistics, 1746-1963. Vol. 1: From Sir William Jones to Karl Brugmann'' (S. 251-261). Bloomington/ London: Indiana University Press.<br />
<br />
'''Horn, Paul''' (1888). August Friedrich Pott. ''Beiträge zur Kunde der indogermanischen Sprachen 13'': 317-341. Neudruck in: August Friedrich Pott, EINLEITUNG IN DIE ALLGEMEINE SPRACHWISSENSCHAFT preceded by the same author’s ZUR LITERATUR DER SPRACHENKUNDE EUROPAS. Newly edited together with a bio-bibliographical sketch of Pott by Paul Horn by E.F.K. Koerner. With a preface and a new index of names: XVII-XLI. Amsterdam: John Benjamins 1974.<br />
http://www.catalogus-professorum-halensis.de/indexb1871.html<br />
<br />
'''Koerner, E.F.K.''' (1973). ''THE IMPORTANCE OF F. TECHMER’S „INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT FÜR ALLGEMEINE SPRACHWISSENSCHAFT“ IN THE DEVELOPMENT OF GENERAL LINGUISTICS''. Amsterdam: Benjamins.<br />
<br />
'''Koerner, E.F.K.''' (1974). Preface to the new edition. In: August Friedrich Pott, ''EINLEITUNG IN DIE ALLGEMEINE SPRACHWISSENSCHAFT preceded by the same author’s ZUR LITERATUR DER SPRACHENKUNDE EUROPAS''. Newly edited together with a bio-bibliographical sketch of Pott by Paul Horn by E.F.K. Koerner. With a preface and a new index of names: VII-XVI. Amsterdam: John Benjamins 1974.<br />
<br />
'''Leopold, Joan''' (1983). ''The letter liveth. The life, work and library of August Friedrich Pott (1802-1887)''. Amsterdam: Benjamins.<br />
<br />
'''Plank, Frans''' (1993). Professor Pott und die Lehre der Allgemeinen Sprachwissenschaft. ''Beiträge zur Geschichte der Sprachwissenschaft 3'', 95-128.<br />
<br />
'''Pott, August Friedrich''' (1884). Einleitung in die allgemeine Sprachwissenschaft. ''Internationale Zeitschrift für allgemeine Sprachwissenschaft 1 (= Techmers Zeitschrift)'', 1-68. Neudruck in: August Friedrich Pott, EINLEITUNG IN DIE ALLGEMEINE SPRACHWISSENSCHAFT preceded by the same author’s ZUR LITERATUR DER SPRACHENKUNDE EUROPAS. Newly edited together with a bio-bibliographical sketch of Pott by Paul Horn by E.F.K. Koerner. With a preface and a new index of names: 201-268. Amsterdam: John Benjamins 1974.<br />
<br />
<br />
Für Hinweise zu A.F. Pott danke ich Frau Gertrud Bense.<br />
<br />
<br />
<br />
=== Quelle ===<br />
<br />
<br />
Karl-Heinz Best: Glottometrics 12, 2006, 75-97<br />
<br />
<br />
[[Category:De]]<br />
[[Category:BIOG|Pott, August Friedrich]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Antonym&diff=2781Antonym2007-07-23T00:01:50Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>=== Definition ===<br />
<br />
Ein Wort ist ein Antonym, wenn es die gegenteilige Bedeutung eines anderen Wortes beinhaltet. Im einfachsten Fall stammen die beiden sprachlichen Ausdrücke aus demselben Bereich, ''z. B. männlich vs. weiblich.'' Etwas schwieriger wird es bei sprachlichen Ausdrücken derselben Familie, die semantisch jedoch schwieriger zu definieren sind, wie ''z. B. fallen vs. aufsteigen, kommen vs. gehen oder zurück vs. vorwärts.''<br />
<br />
<br />
=== Herkunft ===<br />
<br />
*Griechisch ''anti'' - gegen<br />
*Griechisch ''onyma (= onoma)'' - Name<br />
<br />
=== Verweise ===<br />
<br />
*Cohyponym: [[Synonym]] <br />
<br />
=== Quelle ===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
<br />
[[Category:De]]<br />
[[Category:DICT]]<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Semantik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Annotation&diff=2780Annotation2007-07-22T23:59:51Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>=== Definition ===<br />
<br />
Der Begriff Annotation bezieht sich auf die linguistische Information, welche einem [[Korpus]] hinzugefügt wird. Ein annotiertes Korpus kann Angaben zu den folgenden Kategorien enthalten: [[Token|Tokens]], [[Taggen|Wortklassen-Tags]], [[Lemmatisierung|Lemmas]], [[Chunking I|Chunks]], und [[Parsen|syntaktische]] Struktur. Daneben sind aber auch andere, weniger oft vorkommende Arten von Annotation denkbar, beispielsweise sematisches, pragmatisches, diskursorientiertes oder problemorientiertes Tagging. Ein syntaktisch annotiertes Korpus heisst [[Baumbank]] (Treebank).<br />
<br />
=== Quelle ===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
<br />
[[Category:De]]<br />
[[Category:DICT]]<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Computerlinguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Anadeixis&diff=2779Anadeixis2007-07-22T23:58:55Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>=== Definition ===<br />
<br />
Mit anadeiktischen Ausdrücken wie ''dieser'', ''letzterer'', ''da'', ''daher'', ''die gleiche'' und ''relativisches'' ''wo'' verweist der Sprecher/Autor im Rederaum/Textraum nach rückwärts. Die Ausdrücke dienen der Themafortführung.<br />
<br />
<br />
=== Beispiel ===<br />
<br />
Ich bin in Zürich geboren und kenne ''da'' immer noch viele Leute.<br />
<br />
<br />
=== Herkunft ===<br />
<br />
* Griechisch'' deiknymi'' - zeigen<br />
<br />
<br />
=== Verweise ===<br />
<br />
*Cohyponym: [[Deixis]]<br />
<br />
<br />
=== Quelle ===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
[[Category:De]]<br />
[[Category:DICT]]<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Textlinguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Amerikanischer_Strukturalismus&diff=2778Amerikanischer Strukturalismus2007-07-22T23:56:56Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>=== Definition ===<br />
<br />
Sammelbezeichnung für verschiedene Richtungen des [[Strukturalismus]], die in den zwanziger Jahren in den USA entstanden sind.<br />
<br />
<br />
Die Geschichte des Amerikanischen Strukturalismus beginnt mit Franz Boas, der sich im letzten Viertel des zwanzigsten Jahrhunderts intensiv mit Anthropologie und Sprachen und Kultur der Indianer Nordamerikas befasste.<br />
Edward Sapir und [[Leonard Bloomfield]] („Language“ 1933) wurden wesentlich von Boas Arbeiten beeinflusst. Diese Erste Phase des Amerikanischen Strukturalimus wird trotz Schwierigkeiten bei der Trennung der verschiedenen Schulen als „Bloomfield-Ära“ bezeichnet.<br />
In Abgrenzung dazu entstand nach 1945 eine neue Forschungsrichtung, der Distributionalismus, dem als Hauptvertreter Zelling Harris, aber auch Bernard Bloch, Charles Hockett und andere angehörten.<br />
<br />
<br />
Wesentliche Einflüsse auf den Amerikanischen Strukturalismus haben also einerseits die Erforschung von aussterbenden Indianersprachen, andererseits die behavioristische Psychologie, die durch die naturwissenschaftlichen Methoden exakten Analysierens objektiv erfassbarer Daten gekennzeichnet ist. Die Vorgehensmethode war also rein deskriptiv und parole-bezogen.<br />
[[Phonologie]] und [[Grammatik]] wurden durch Segmentierung und Klassifizierung streng analysiert, wobei die einzelnen sprachlichen Elemente identifiziert und deren Anordnung untersucht wurde.<br />
Im Distributionalismus fand der Begriff der Semantik in negativem Sinne Beachtung, da die Semantik nur als bedingt in die wissenschaftliche Sprachanalyse integrierbar erachtet wurde, da sie mit der behavioristischen Bedeutungstheorie schwer vereinbar war.<br />
<br />
<br />
1965 rechnete [[Noam Chomsky]] in seinem Werk „Aspects of the Theory of Syntax“ mit dem Amerikanischen Strukturalismus ab, begründete aber mit der [[Transformationsgrammatik|generativen Transformationsgrammatik]] im weiteren Sinne ebenfalls eine Art strukturalistische Grammatik.<br />
<br />
=== Verweise ===<br />
<br />
*Hyperonym: [[Strukturalismus]]<br />
*Cohyponym: [[Distributionalismus]]<br />
<br />
<br />
=== Quelle ===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
<br />
[[Category:De]]<br />
[[Category:DICT]]<br />
[[Category: Theorie]]<br />
[[Category: Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Alinierung&diff=2777Alinierung2007-07-22T23:55:08Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>Bei der '''Alinierung''' werden zwischen Abschnitten, Sätzen oder Wörtern in Texten in verschiedenen Sprachen (in der Regel ein Ausgangstext und eine Übersetzung davon) explizite Entsprechungen zwischen den korrespondierenden Stellen in den zwei Texten dargestellt (meist durch die Darstellung in zwei Spalten). Alinierte Texte sind eine wertvolle Grundlage beim (Human-)Übersetzen, beim Aufbau von zweisprachigen [[Wörterbuch|Wörterbüchern]] und von parallelen Grammatiken, bei der Terminologieextraktion, oder zum Auffüllen von Übersetzungsspeichern (''translation memories'') in Systemen zur [[Maschinelle Übersetzung|maschinellen Übersetzung]]. <br />
<br />
Probleme bei der Alinierung ergeben sich dadurch, dass gewisse Konstruktionen in der Zielsprache gar nicht vorhanden oder stark verändert sind, oder dass die Sätze nicht mehr korrespondieren (weil sie bei der Übersetzung umgestellt, geteilt oder zusammengezogen wurden).<br />
<br />
=== Herkunft ===<br />
*Englisch ''to align'' - ausrichten, abgleichen<br />
<br />
<br />
=== Quelle ===<br />
<br />
WikiLingua 2006<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Methode]]<br />
[[Category:Computerlinguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=User_talk:Sven_Siegmund&diff=2776User talk:Sven Siegmund2007-07-22T23:45:04Z<p>Sabine Patzschke: /* Nachricht von Sabine Patzschke */</p>
<hr />
<div>Hallo Sven, das Template habe ich gerade gelöscht. Was die Sortierung der Artikel betrifft, bin ich etwas überfragt. Ich schätze Götz Burger wird dazu in den Systemeinstellungen eine kleine Änderung vornehmen müssen. Ich werde mich darum kümmern; er ist allerdings erst wieder ab Mitte kommender Woche in Deutschland. NaumSven 14:43, 7 July 2007 (CEST)<br />
<br />
== enbiog ==<br />
<br />
Ich glaube, das geht doch mit einer Vorlage, wenn man eine Variable einbaut z.B. <nowiki>{{enbiog|name=Blank, Andreas}}</nowiki>. Aber bei biografischen Artikeln würde ich das momentan noch nicht machen, weil das ja nicht so viele sind, und weil man den Quelltext möglichst transparent für Neuankömmlinge gestalten will. (Na ja, man könnte daran denken, in größerem Stil biografische Artikel aus verschiedenen Wikipedias zu übernehmen -- das ist ja der Vorteil der Glottopedia, dass sie Artikel aus verschiedenen Sprachen zusammenbringt -- und bei solchen Artikeln könnte man sich dann mit einer Kategorienvorlage einige Mühe ersparen.)--[[User:Haspelmath|Haspelmath]] 21:57, 11 July 2007 (CEST)<br />
<br />
<br />
== Nachricht von Sabine Patzschke ==<br />
<br />
Guten Tag Herr Siegmund,<br />
<br />
bezüglich Ihrer Fragen wende ich mich nun an Sie.<br />
Wie Sie eventuell schon gelesen haben, bin ich wissenschaftliche Hilfskraft bei Herrn Prof. Dr. Köhler (Linguistische Datenverarbeitung) an der Universität Trier. In Auftrag und mit Einverständnis von Dr. Naumann undf Prof. Dr. Köhler übertrage ich die Artikel von WikiLingua in Glottopedia. Dabei habe ich versehentlich die Artikel unter meinem Privatnamen "Sabine Patzschke" editiert. Natürlich werde ich bei allem von mir editierten Artikel noch als Quelle "WikiLingua" angeben.<br />
Bei weiteren Fragen können Sie sich auch gern auch unter "sabine.patzschke@hotmail.com" an mich wenden.<br />
--[[User:Sabine Patzschke|Sabine Patzschke]] 01:45, 23 July 2007 (CEST)</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=User_talk:Sven_Siegmund&diff=2775User talk:Sven Siegmund2007-07-22T23:42:59Z<p>Sabine Patzschke: </p>
<hr />
<div>Hallo Sven, das Template habe ich gerade gelöscht. Was die Sortierung der Artikel betrifft, bin ich etwas überfragt. Ich schätze Götz Burger wird dazu in den Systemeinstellungen eine kleine Änderung vornehmen müssen. Ich werde mich darum kümmern; er ist allerdings erst wieder ab Mitte kommender Woche in Deutschland. NaumSven 14:43, 7 July 2007 (CEST)<br />
<br />
== enbiog ==<br />
<br />
Ich glaube, das geht doch mit einer Vorlage, wenn man eine Variable einbaut z.B. <nowiki>{{enbiog|name=Blank, Andreas}}</nowiki>. Aber bei biografischen Artikeln würde ich das momentan noch nicht machen, weil das ja nicht so viele sind, und weil man den Quelltext möglichst transparent für Neuankömmlinge gestalten will. (Na ja, man könnte daran denken, in größerem Stil biografische Artikel aus verschiedenen Wikipedias zu übernehmen -- das ist ja der Vorteil der Glottopedia, dass sie Artikel aus verschiedenen Sprachen zusammenbringt -- und bei solchen Artikeln könnte man sich dann mit einer Kategorienvorlage einige Mühe ersparen.)--[[User:Haspelmath|Haspelmath]] 21:57, 11 July 2007 (CEST)<br />
<br />
<br />
== Nachricht von Sabine Patzschke ==<br />
<br />
Guten Tag Herr Siegmund,<br />
<br />
bezüglich Ihrer Fragen wende ich mich nun an Sie.<br />
Wie Sie eventuell schon gelesen haben, bin ich wissenschaftliche Hilfskraft bei Herrn Prof. Dr. Köhler (Linguistische Datenverarbeitung) an der Universität Trier. In Auftrag und mit Einverständnis von Dr. Naumann undf Prof. Dr. Köhler übertrage ich die Artikel von WikiLingua in Glottopedia. Dabei habe ich versehentlich die Artikel unter meinem Privatnamen "Sabine Patzschke" editiert. Natürlich werde ich bei allem von mir editierten Artikel noch als Quelle "WikiLingua" angeben.<br />
Bei weiteren Fragen können Sie sich auch gern auch unter "sabine.patzschke@hotmail.com" an mich wenden.</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Wortbildungsaffix&diff=2370Wortbildungsaffix2007-07-12T13:42:45Z<p>Sabine Patzschke: New page: == Definition == Ein Wortbildungsaffix ist ein Affix, das zu einem Stamm eines Wortes zugefügt wird und durch dessen Ableitung ein neues Wort bildet. Dabei kann ein Wortartenwech...</p>
<hr />
<div>== Definition ==<br />
<br />
Ein Wortbildungsaffix ist ein [[Affix]], das zu einem [[Stamm]] eines Wortes zugefügt wird und durch dessen Ableitung ein neues Wort bildet. Dabei kann ein Wortartenwechsel stattfinden, die Bedeutung eines Wortes verändert werden etc.<br />
<br />
<br />
== Beispiel ==<br />
<br />
''unvergesslich, Schönheit, identisch''<br />
<br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Morphologie]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Wortbildung&diff=2369Wortbildung2007-07-12T13:41:57Z<p>Sabine Patzschke: New page: == Definition == Die Wortbildung ist der Prozess, anhand dessen neue Wörter gebildet werden. Dies geschieht auf verschiedene Arten wie zum Beispiel durch Komposition, durch [[Derivat...</p>
<hr />
<div>== Definition ==<br />
<br />
Die Wortbildung ist der Prozess, anhand dessen neue Wörter gebildet werden. Dies geschieht auf verschiedene Arten wie zum Beispiel durch [[Komposition]], durch [[Derivation]], durch [[Kontamination]] oder durch die Kombination bereits existierender Wörter mit [[Affix|Affixen]].<br />
<br />
<br />
== Beispiel ==<br />
<br />
Das Adjektiv ''unglücklich'' wurde gebildet, indem das Präfix ''un-'' und das Suffix ''-lich'' an das Nomen ''Glück'' gefügt wurden.<br />
<br />
<br />
<br />
== Verweise ==<br />
<br />
*Hyponym: [[Derivation]]<br />
*Hyponym: [[Komposition]]<br />
*Hyponym: [[Kontamination]]<br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Morphologie]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Valenzgrammatik&diff=2368Valenzgrammatik2007-07-12T13:41:03Z<p>Sabine Patzschke: New page: == Definition == Die Valenzgrammatik wurde von Lucien Tesnière (1893-1954) begründet. Sie beruht auf dem Gedanken, dass die formale Struktur des Satzes aus lexikalisch besetzten und fun...</p>
<hr />
<div>== Definition ==<br />
<br />
Die Valenzgrammatik wurde von Lucien Tesnière (1893-1954) begründet. Sie beruht auf dem Gedanken, dass die formale Struktur des Satzes aus lexikalisch besetzten und funktional annotierten [[Knoten]] besteht, die zueinander in Relationen der Abhängigkeit (Dependenz) stehen. So sind das Subjekt und die Ergänzungen des Verbs vom Verb abhängig; Artikel und [[Adnominal|adnominales]] Adjektiv ahängen vom Nomen ab. Die Kraft eines Worts, bestimmte abhängige Elemente an sich zu binden, ist seine [[Valenz]]. Die Verben gliedern sich in Valenz-Klassen, je nach der Anzahl der abhängigen Elemente ([[Komplement|Komplemente]]). Es gibt monovalente (A schläft), bivalente (A schlägt B) und trivalente Verben (A gibt dem B das C). Die (lexikalisch gegebene) Valenz eines Verbs kann syntaktisch verändert werden, vor allem durch die Diathesen (Passiv, Reflexivkonstruktion) und durch die Kausativkonstruktion (franz. faire faire qc á qn). Nicht vom Verb regiert sind die Angaben. Die Valenz-Theorie wird ergänzt durch die Translationstheorie. Diese behandelt die Beziehungen zwischen syntaktisch einfachen und komplexen Ausdrücken gleicher Funktion: Ein Nomen (z.B. Seide) kann durch Voranstellung eines Translators (aus) in ein komplexes Adjektiv (aus Seide) überführt werden, oder ein Satz (es regnet) kann durch einen Translator (dass) zu einem komplexen Nomen werden (dass es regnet). <br />
<br />
<br />
== Ursprung ==<br />
<br />
*''lat. valere'' - wert sein<br />
*''griech. grammatike (techne) zu grammtikos'' - die Buchstaben betreffend<br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Intention&diff=2367Intention2007-07-12T13:40:13Z<p>Sabine Patzschke: New page: == Definition == Von Intentionalität wird dann gesprochen, wenn sprachliche Handlungen wesentlich von einer kommunikativen Handlungsabsicht geleitete Akte sind. Intentionalität tritt vo...</p>
<hr />
<div>== Definition ==<br />
<br />
Von Intentionalität wird dann gesprochen, wenn sprachliche Handlungen wesentlich von einer kommunikativen Handlungsabsicht geleitete Akte sind. Intentionalität tritt vor allem bei Verben auf, die eine Absicht des Sprechers ausdrücken (z.B. ''wollen'', ''verlangen''). <br />
Es ist kein Zufall, dass die Begriffe ''Intention'' und [[Intension]] so ähnlich sind: Intentionale Verben sind auch intensionale Verben, aber viele intensionale Verben sind keineswegs intentional, d.h. sie haben nichts mit den Absichten des Sprechers zu tun (z.B. ''befürchten'', ''glauben'', ''müssen''). In dem Sinn ist der Begriff der Intension also eine Verallgemeinerung des Begriffs der Intention.<br />
<br />
<br />
== Beispiel ==<br />
<br />
''Hans befürchtet, dass sein Auto gestohlen werden könnte.''<br />
<br />
<br />
== Ursprung ==<br />
<br />
*''lat. intentio'' - Aufmerksamkeit, Absicht<br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Intension_(de)&diff=2366Intension (de)2007-07-12T13:39:21Z<p>Sabine Patzschke: New page: == Definition == Der Begriff ''Intension'' (auch ''Begriffsinhalt'') geht auf ''Rudolf Carnap'' zurück, der in seinem Buch ''Meaning and Necessity'' die Fregesche Unterscheidung von Sinn...</p>
<hr />
<div>== Definition ==<br />
<br />
Der Begriff ''Intension'' (auch ''Begriffsinhalt'') geht auf ''Rudolf Carnap'' zurück, der in seinem Buch ''Meaning and Necessity'' die Fregesche Unterscheidung von Sinn und Bedeutung übernommen, sie jedoch in leicht veränderter Form formalisiert hat. Die Intension eines Begriffs wird definiert durch die Angabe der Eigenschaften bzw. Merkmale, die dem vom Begriff bezeichneten (realweltlichen) Element (resp. den bezeichneten Elementen) zukommen. Im Unterschied dazu ist die [[Extension]] eines Begriffs definiert durch die Aufzählung eben dieser unter den Begriff fallenden Elemente. Zwei Begriffe sind intensional identisch, wenn ihnen die gleichen semantischen Merkmale zukommen: z.B. Geige/Violine; X ist der Vater von Y / Y ist Kind von X. Sie sind extensional identisch, wenn sie sich auf die gleiche Klasse von aufzählbaren Elementen beziehen: Die Bezeichnungen ''Abendstern'' und ''Morgenstern'' sind extensional identisch (beide Ausdrücke bezeichnen die Venus), ihre Intension aber ist verschieden.<br />
<br />
<br />
== Beispiel ==<br />
<br />
Verschiedene Begriffe können bei unterschiedlicher Intension dieselbe Extension haben: ''Mensch und federloser Zweifüssler.''<br />
<br />
<br />
== Ursprung ==<br />
<br />
*''lat. extrapositio'' - Herausstellung <br />
<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
*''Carnap, Rudolf''. 1947. Meaning and Necessity. University of Chicago Press.<br />
*''[[Gottlob Frege]]'', Über Sinn und Bedeutung; Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik, NF 100, 1892, S. 25-50<br />
<br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Logik]]<br />
[[Category:Semantik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Inkompatibilit%C3%A4t&diff=2365Inkompatibilität2007-07-12T13:38:06Z<p>Sabine Patzschke: New page: == Definition == Die Inkompatibilität ist die semantische Unverträglichkeit zwischen Wörtern und Sätzen und kann in zwei Untergruppen unterteilt werden: Kontrarität und ...</p>
<hr />
<div>== Definition ==<br />
<br />
Die Inkompatibilität ist die [[Semantik|semantische]] Unverträglichkeit zwischen Wörtern und Sätzen und kann in zwei Untergruppen unterteilt werden: Kontrarität und Kontradiktion/Komplementarität.<br />
<br />
* Zwei Sätze A und B sind kontradiktorisch, wenn sie sich gegenseitig ausschließen. <br/> Beispiel: Erich ist verheiratet. - Erich ist nicht verheiratet. <br />
Ausdrücke sind kontradiktorisch/komplementär, wenn sie weder graduierbar (ein bisschen tot/ ein bisschen lebendig) noch steigerbar (toter als/lebendiger als) sind.<br />
<br />
* Zwei Sätze A und B sind konträr, wenn nicht beide gleichzeitig wahr sein können. <br/> Beispiel: Erich ist groß - Erich ist klein. <br />
Im Gegensatz zur Kontradiktion/Komplementarität besteht jedoch bei der Kontrarität die Möglichkeit der Abstufung, Differenzierung und Annäherung. <br/> Beispiel: Erich ist mittelgroß (Er kann aber nicht mittelverheiratet sein).<br />
<br />
<br />
== Ursprung ==<br />
<br />
*''franz. incompatible'' - unverträglich<br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Semantik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Hyponym_(de)&diff=2363Hyponym (de)2007-07-12T13:36:23Z<p>Sabine Patzschke: New page: == Definition == Ein Hyponym eines Begriffs ist ein Unterbegriff dieses Begriffs. == Beispiel == ''Pudel'' ist ein Hyponym von ''Hund''. == Ursprung == *''griech. hypo'' - unter(hal...</p>
<hr />
<div>== Definition ==<br />
<br />
Ein Hyponym eines Begriffs ist ein Unterbegriff dieses Begriffs.<br />
<br />
<br />
== Beispiel ==<br />
<br />
''Pudel'' ist ein Hyponym von ''Hund''.<br />
<br />
<br />
== Ursprung ==<br />
<br />
*''griech. hypo'' - unter(halb)<br />
*''griech. onyma'' - Name<br />
<br />
<br />
<br />
== Verweise ==<br />
<br />
*Cohyponym: [[Hyperonym]]<br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Semantik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Hyperonym_(de)&diff=2362Hyperonym (de)2007-07-12T13:35:34Z<p>Sabine Patzschke: New page: == Definition == Ein Hyperonym eines Begriffs ist ein Oberbegriff dieses Begriffs. Die Extension des Oberbegriffs ist eine Obermenge der Extension eines Unterbegriffs. Ein Eigenname wird ...</p>
<hr />
<div>== Definition ==<br />
<br />
Ein Hyperonym eines Begriffs ist ein Oberbegriff dieses Begriffs. Die Extension des Oberbegriffs ist eine Obermenge der Extension eines Unterbegriffs. Ein Eigenname wird üblicherweise nicht als Unterbegriff eines andern Begriffs betrachtet.<br />
<br />
<br />
== Beispiel ==<br />
<br />
''Hund'' ist ein Hyperonym von ''Pudel'' <br />
<br />
''Hund'' ist <u>kein</u> Hyperonym von ''Fido''<br />
<br />
<br />
== Ursprung ==<br />
<br />
*''griech. hyper'' - über<br />
*''griech. onyma'' - Name<br />
<br />
<br />
== Verweise ==<br />
<br />
*Cohyponym: [[Hyponym]]<br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Semantik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Homophonie&diff=2361Homophonie2007-07-12T13:34:43Z<p>Sabine Patzschke: New page: == Definition == Die Homophonie ist ein Typ lexikalischer Mehrdeutigkeit (Ambiguität): Homophone Ausdrücke verfügen über identische Aussprache bei unterschiedlicher Orthographie u...</p>
<hr />
<div>== Definition ==<br />
<br />
Die Homophonie ist ein Typ lexikalischer Mehrdeutigkeit ([[Ambiguität]]): Homophone Ausdrücke verfügen über identische Aussprache bei unterschiedlicher Orthographie und Bedeutung. Der Homophonie liegt häufig ursprüngliche [[Homographie]] zugrunde, die durch offizielle Schreibregelungen beseitigt wurde. Homophonie ist ein Spezialfall der [[Homonymie]].<br />
<br />
<br />
== Beispiel ==<br />
<br />
Meer / mehr; malen / mahlen <br />
<br />
<br />
== Ursprung ==<br />
<br />
*''griech. homos'' - gleich<br />
*''griech. phone'' - Laut <br />
<br />
<br />
== Verweise ==<br />
<br />
*Hyperonym: [[Homonymie]] <br />
*Cohyponym: [[Homographie]] <br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Homonymie&diff=2360Homonymie2007-07-12T13:33:53Z<p>Sabine Patzschke: New page: == Definition == Dieser Ausdruck beinhaltet zwei Bedeutungseigenschaften: die Homophonie (Gleichklang) und die Homographie (gleiche Schreibweise). Homonyme sind also Ausdrücke gl...</p>
<hr />
<div>== Definition ==<br />
<br />
Dieser Ausdruck beinhaltet zwei Bedeutungseigenschaften: die [[Homophonie]] (Gleichklang) und die [[Homographie]] (gleiche Schreibweise). Homonyme sind also Ausdrücke gleicher Laut- und Schreibweise, die aber dennoch unterschiedliche Bedeutungen haben. Aufgrund dessen sind Worte mit solchen Eigenschaften auch als [[Lexem|Lexeme]] getrennt in Wörterbüchern aufgeführt. Wenn man die Ursprünge dieser Wörter und deren Bedeutungen zurückverfolgt, wird man auf unterschiedliche Quellen stossen. Es wird eventuell eine Bedeutungsnähe erkennbar sein, [[Synonym|Synonymie]] jedoch nie.<br />
<br />
<br />
== Beispiel ==<br />
<br />
Kiefer (Gesichtsknochen; Baum) <br />
<br />
<br />
== Ursprung ==<br />
<br />
*''griech. homonymos'' - gleichnamig <br />
<br />
<br />
== Verweise ==<br />
<br />
*Cohyponym: [[Polysemie]]<br />
*Hyponym: [[Homographie]]<br />
*Hyponym: [[Homophonie]] <br />
<br />
<br />
{{wb}}<br />
[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Homographie&diff=2359Homographie2007-07-12T13:33:02Z<p>Sabine Patzschke: New page: == Definition == Die Homographie ist eine Form lexikalischer Ambiguität: Zwei Ausdrücke sind homograph, wenn sie in orthographischer übereinstimmen, aber verschiedene Aussprache un...</p>
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<div>== Definition ==<br />
<br />
Die Homographie ist eine Form lexikalischer [[Ambiguität]]: Zwei Ausdrücke sind homograph, wenn sie in orthographischer übereinstimmen, aber verschiedene Aussprache und Bedeutung haben. Da homographe Ausdrücke etymologisch in aller Regel nicht miteinander verwandt sind, werden sie im [[Lexikon]] unter verschiedenen Einträgen aufgeführt. Homographie ist ein Spezialfall der [[Homonymie]].<br />
<br />
<br />
== Beispiel ==<br />
<br />
Montage (Plural von ''Montag''; Nomen zu ''montieren'')<br />
<br />
<br />
== Ursprung ==<br />
<br />
*''griech. homos'' - gleich <br />
*''griech. graphein'' - schreiben <br />
<br />
<br />
== Verweise ==<br />
<br />
*Hyperonym: [[Homonymie]]<br />
*Cohyponym: [[Homophonie]] <br />
<br />
<br />
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[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]</div>Sabine Patzschkehttp://glottopedia.org/index.php?title=Holonym&diff=2358Holonym2007-07-12T13:32:11Z<p>Sabine Patzschke: New page: == Definition == Ein Begriff ist ein Holonym eines anderen Begriffes, wenn die beiden im Verhältnis Teil-Ganzes stehen, wobei das Holonym das Ganze bezeichnet. == Beispiel == ''Baum''...</p>
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<div>== Definition ==<br />
<br />
Ein Begriff ist ein Holonym eines anderen Begriffes, wenn die beiden im Verhältnis Teil-Ganzes stehen, wobei das Holonym das Ganze bezeichnet.<br />
<br />
<br />
== Beispiel ==<br />
<br />
''Baum'' ist ein Holonym von ''Ast.''<br />
<br />
<br />
== Ursprung ==<br />
<br />
*''griech. holo'' - ganz<br />
*''griech. onyma'' - Name<br />
<br />
<br />
== Verweise ==<br />
<br />
*Cohyponym: [[Meronym]] <br />
<br />
<br />
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[[Category:Theorie]]<br />
[[Category:Linguistik]]<br />
[[Category:Semantik]]</div>Sabine Patzschke