Difference between revisions of "User:Daniela prando"

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Entgegen der allgemeinen Annahme, in Frankreich spreche man ausschließlich die Nationalsprache [[Französisch]], existieren im ''Hexagone'' zahlreiche Sprachen und Dialekte.
 
Gründe hierfür liegen in der Geschichte. Besonders ausschlaggebend war die römische Eroberung des gallischen Gebiets, die in zwei Schritten erfolgte.
 
Bevor die Römer Gallien einnahmen, lebten in dieser Gegend über 500 keltische Stämme, die weder politisch noch kulturell eine Einheit bildeten. Im Jahre 125 v.C. fielen die Römer das erste Mal in Südfrankreich ein und erschlossen sich so bis 121 v.C. einen Landweg durch das Hinterland von Marseille zu der bereits eroberten Provinz Spanien. Erst 70 Jahre später, von 58 v.C. bis 51 v.C., schloss sich die Eroberung Nordfrankreichs.
 
Dementsprechend erfolgten die [[Romanisierung]] im südlichen Drittel des Landes intensiver als im Norden. Eine gut ausgebaute Infrastruktur, ausgeprägte Stadtkulturen mit Thermen, Tempeln und Theatern, sowie die Einrichtung administrativer Institutionen sind nur einige wenige Beispiele für das Herausbilden wirtschaftlicher, kultureller und politischer Zentren. Anders als in Nordfrankreich betrieb man in der ''Narbonensis'' eine aktive Sprachpolitik, die das Unterrichten der lateinischen Sprache im Bildungswesen vorsah.
 
Der italienische Dichter Dante teilte das Sprachgebiet Frankreichs, gemäß der entstandenen Zweiteilung, nach seinen jeweiligen Bejahungspartikeln in [[''langue d'oc'']] und [[''langue d'oïl'']] ein.
 
Diese Zweiteilung des gallischen Gebiets entwickelte sich durch die Einflüsse verschiedener [[Superstrate]] zu einer Dreiteilung. Besonders ausschlaggebend war das Fränkische im Norden, das zahlreiche Spuren in der [[''langue d'oïl'']] hinterließ. Die [[Superstrat]]einflüsse des [[Burgundischen]] in der heutigen [[frankoprovenzalischen]] Region und des [[Westgotischen]] im Süden waren weniger stark, jedoch auch prägend für die jeweilige Sprachentwicklung.
 
Das [[Okzitanische]] entfaltete sich daher weitgehend unabhängig von germanischen Einflüssen und ist daher dem Lateinischen ähnlicher als die nördlichen Sprachen.
 

Revision as of 13:43, 12 February 2010