Difference between revisions of "Lexikalisch-Funktionale Grammatik"

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Zahlreiche der in der [[GG]] als syntaktisch erfassten Phänomene (z. B. Aktiv-Passiv-Relationen; Anwendung des Prinzips [[Move α]] usw.) werden in der LFG als lexikalische Regularitäten in der abstrakten lexikalischen Komponente des [[Modell]]s beschrieben.
 
Zahlreiche der in der [[GG]] als syntaktisch erfassten Phänomene (z. B. Aktiv-Passiv-Relationen; Anwendung des Prinzips [[Move α]] usw.) werden in der LFG als lexikalische Regularitäten in der abstrakten lexikalischen Komponente des [[Modell]]s beschrieben.
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Durch [[Phrasenstrukturregel]]n werden C-Strukturen erzeugt, auf welchen die FD operiert. Die FD enthält funktionale Spezifikationen, die mit den Elementen der C-Struktur verbunden werden. Ein Konstruktionsalgorithmus entscheidet, ob die durch die FD modifizierte Struktur konsistent ist mit Wohlgeformtheitsbedingungen, und produziert mittels zweier Operatoren (''Locate'', ''Merge'') eine dementsprechend konsistente F-Struktur. Grammatische Relationen wie Subjekt, Objekt, Prädikat usw. erhalten eine zentrale Bedeutung und werden mit morpho-syntaktischen Merkmalen wie Kasus, Numerus, Tempus usw. in der F-Struktur repräsentiert, die ihrerseits eine Merkmalsstruktur i. S. der [[Unifikationsgrammatik]]en darstellt. Darüber hinaus formuliert die LFG verschiedene Prinzipien und Beschränkungen, die als [[Filter]] fungieren und nicht-wohlgeformte Strukturen aussondern. In der ''Lexical Mapping Theory'', einer von Bresnan (2001) konzipierten Weiterentwicklung, werden zudem [[Metaregel]]n angenommen, welche syntaktische Funktionen restringieren und thematische Rollen hierarchisch ordnen.  
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Durch [[Phrasenstrukturregel]]n werden C-Strukturen erzeugt, auf welchen die FD operiert. Die FD enthält funktionale Spezifikationen, die mit den Elementen der C-Struktur verbunden werden. Ein Konstruktionsalgorithmus entscheidet, ob die durch die FD modifizierte Struktur konsistent ist mit Wohlgeformtheitsbedingungen, und produziert mittels zweier Operatoren (''Locate'', ''Merge'') eine dementsprechend konsistente F-Struktur. Grammatische Relationen wie Subjekt, Objekt, Prädikat usw. erhalten eine zentrale Bedeutung und werden mit morpho-syntaktischen Merkmalen wie Kasus, Numerus, Tempus usw. in der F-Struktur repräsentiert, die ihrerseits eine Merkmalsstruktur i. S. der [[Unifikationsgrammatik]]en darstellt. Darüber hinaus formuliert die LFG verschiedene Prinzipien und Beschränkungen, die als [[Filter]] fungieren und nicht-wohlgeformte Strukturen aussondern. In der ''Lexical Mapping Theory'', einer von Bresnan (2001) konzipierten Weiterentwicklung, werden zudem [[Metaregel]]n angenommen, welche syntaktische Funktionen restringieren und thematische Rollen hierarchisch ordnen.
  
 
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Revision as of 06:51, 17 October 2007

Die Lexikalisch-Funktionale Grammatik (englisch Lexical Functional Grammar, LFG) ist eine Bezeichnung für eine Ende der 1970er Jahre von Joan Bresnan u. a. entwickelte generative Grammatik.

Kommentare

Die LFG baut wesentlich auf Ideen der Relationalen Grammatik und der REST/Rektions-Bindungs-Theorie der GG auf und strebt eine Harmonisierung gesicherter Methoden aus den Bereichen Linguistik, Computerwissenschaft und Experimentalpsychologie an.

Zahlreiche der in der GG als syntaktisch erfassten Phänomene (z. B. Aktiv-Passiv-Relationen; Anwendung des Prinzips Move α usw.) werden in der LFG als lexikalische Regularitäten in der abstrakten lexikalischen Komponente des Modells beschrieben.

Die LFG setzt sich aus der syntaktischen, der semantischen, der phonologischen Komponente und dem Lexikon zusammen.

Die syntaktische Komponente besteht aus drei Ebenen:

(a) der Konstituenten-Struktur (C-Struktur),

(b) der Funktionalen Deskription (FD) und

(c) der Funktionalen Struktur (F-Struktur).

Durch Phrasenstrukturregeln werden C-Strukturen erzeugt, auf welchen die FD operiert. Die FD enthält funktionale Spezifikationen, die mit den Elementen der C-Struktur verbunden werden. Ein Konstruktionsalgorithmus entscheidet, ob die durch die FD modifizierte Struktur konsistent ist mit Wohlgeformtheitsbedingungen, und produziert mittels zweier Operatoren (Locate, Merge) eine dementsprechend konsistente F-Struktur. Grammatische Relationen wie Subjekt, Objekt, Prädikat usw. erhalten eine zentrale Bedeutung und werden mit morpho-syntaktischen Merkmalen wie Kasus, Numerus, Tempus usw. in der F-Struktur repräsentiert, die ihrerseits eine Merkmalsstruktur i. S. der Unifikationsgrammatiken darstellt. Darüber hinaus formuliert die LFG verschiedene Prinzipien und Beschränkungen, die als Filter fungieren und nicht-wohlgeformte Strukturen aussondern. In der Lexical Mapping Theory, einer von Bresnan (2001) konzipierten Weiterentwicklung, werden zudem Metaregeln angenommen, welche syntaktische Funktionen restringieren und thematische Rollen hierarchisch ordnen.

Link

Lexical Functional Grammar in Norbert Fries, Online Lexikon Linguistik

Literatur

  • J. Bresnan, Lexical-Functional Syntax. Oxford 2001.
  • M. Dalrymple, LFG. N. Y. 2001.
  • U. Klenk, Generative Syntax. Tübingen 2003.
  • P. Kroeger, Analyzing Syntax. A Lexical-Functional Approach. Cambridge 2004.
  • L. Sadler & A. Spencer (Hg.), Projecting Morphology. Chicago 2003.

Bibliographien

Andere Sprachen

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