Difference between revisions of "Periode"
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− | + | Der Terminus '''Periode''' beschreibt in der Grammatik einen mehrfach zusammengesetzten Satz. Dieses Satz hebt sich durch seine Länge von anderen Sätzen ab. Die Teilsätze der Periode setzen sich aus mindestens einem Hauptsatz zusammen und die restlichen Teilsätze übernehmen die Rolle der Nebensätze. Besonderes Merkmal solcher Perioden ist die sprachliche Fähigkeit und Sprachbeherrschung, die notwendig ist, um derart komplizierte Satzstrukturen zu bilden. Perioden kommen meist dann zum Einsatz, wenn man schwierige detaillierte Gedankengänge, Vorgänge oder Zustände schildern möchte. Nachteilig sind diese langen Sätze besonders für Leser, die beim Lesen dieser Perioden den Faden verlieren und meist dann noch einmal von vorn beginnen müssen. | |
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+ | Der Mann kam mit seiner täglichen Ration an Zigaretten nicht aus und litt unter Entzugserscheinungen, teils weil seine Zigaretten im ausgingen, teils aber auch, weil seine Frau ihm kein weiteres Geld für eine neue Schachtel gab, und weil er eines Abends wieder Geld brauchte, um sich neue Zigaretten kaufen zu können, kam er auf die, für ihn grandiose, Idee heimlich ihre Parfumflaschensammlung zu verkaufen und, damit seine Frau, wenn sie morgens im Bad vor dem Spiegel steht, nichts merkte, Glasscherben in den Müll zu werfen, so dass sie dachte, ihr Mann wäre sehr ungeschickt im Bad gewesen. | ||
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+ | „Unter den komplexen Satzarten bildet die Periode die letzte Stufe der Syntax. Der Terminus ist ein Beitrag der Rhetorik zur Grammatik. Im Unterschied zu dem Inventar anderer rhetorischer und logischer Termini wie Subjekt, Prädikat und Attribut ist der Begriff Periode während des hier untersuchten Zeitraums nicht auf dieselbe Weise in die Grammatik integriert worden und verliert nicht den Charakter als Begriff der Ursprungsdisziplin. Ein allgemein angeführtes und wesentliches Merkmal ist neben der satzsynthetischen Komplexität das Kriterium der Sinnvollendung (Geschlossenheitskriterium).“ (Forsgren 1992: 102) | ||
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− | + | Forsgren, Kjell-Ake (1992): ''Satz, Satzarten, Satzglieder – Zur Gestaltung der deutschen traditionellen Grammatik von Karl Ferdinand Becker bis Konrad Duden 1830 – 1880''. Nodus Publikationen. Münster. | |
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Latest revision as of 07:39, 4 March 2008
Der Terminus Periode beschreibt in der Grammatik einen mehrfach zusammengesetzten Satz. Dieses Satz hebt sich durch seine Länge von anderen Sätzen ab. Die Teilsätze der Periode setzen sich aus mindestens einem Hauptsatz zusammen und die restlichen Teilsätze übernehmen die Rolle der Nebensätze. Besonderes Merkmal solcher Perioden ist die sprachliche Fähigkeit und Sprachbeherrschung, die notwendig ist, um derart komplizierte Satzstrukturen zu bilden. Perioden kommen meist dann zum Einsatz, wenn man schwierige detaillierte Gedankengänge, Vorgänge oder Zustände schildern möchte. Nachteilig sind diese langen Sätze besonders für Leser, die beim Lesen dieser Perioden den Faden verlieren und meist dann noch einmal von vorn beginnen müssen.
Beispiel
Der Mann kam mit seiner täglichen Ration an Zigaretten nicht aus und litt unter Entzugserscheinungen, teils weil seine Zigaretten im ausgingen, teils aber auch, weil seine Frau ihm kein weiteres Geld für eine neue Schachtel gab, und weil er eines Abends wieder Geld brauchte, um sich neue Zigaretten kaufen zu können, kam er auf die, für ihn grandiose, Idee heimlich ihre Parfumflaschensammlung zu verkaufen und, damit seine Frau, wenn sie morgens im Bad vor dem Spiegel steht, nichts merkte, Glasscherben in den Müll zu werfen, so dass sie dachte, ihr Mann wäre sehr ungeschickt im Bad gewesen.
Zitat:
„Unter den komplexen Satzarten bildet die Periode die letzte Stufe der Syntax. Der Terminus ist ein Beitrag der Rhetorik zur Grammatik. Im Unterschied zu dem Inventar anderer rhetorischer und logischer Termini wie Subjekt, Prädikat und Attribut ist der Begriff Periode während des hier untersuchten Zeitraums nicht auf dieselbe Weise in die Grammatik integriert worden und verliert nicht den Charakter als Begriff der Ursprungsdisziplin. Ein allgemein angeführtes und wesentliches Merkmal ist neben der satzsynthetischen Komplexität das Kriterium der Sinnvollendung (Geschlossenheitskriterium).“ (Forsgren 1992: 102)
Literatur
Forsgren, Kjell-Ake (1992): Satz, Satzarten, Satzglieder – Zur Gestaltung der deutschen traditionellen Grammatik von Karl Ferdinand Becker bis Konrad Duden 1830 – 1880. Nodus Publikationen. Münster.