Privilegierung
Im Rahmen der GG ist Privilegierung eine von Langacker (1966) geprägte Bezeichnung für eine Beziehung zwischen Knoten in einem Strukturbaum, die den folgenden Anforderungen genügt:
Zwei Knoten A und B stehen in der Relation der Privilegierung, wenn (a) A dem Knoten B linear vorausgeht und (b) A den Knoten B kommandiert (C-Kommando), d. h., dass A von einem S-Knoten unmittelbar dominiert wird und B von dem selben S-Knoten dominiert wird, nicht jedoch von A, z. B.:
S / \ A Y | B
Kommentare
Privilegierung als Voraussetzung für die Anwendbarkeit einer Transformation wird als Privilegierungs-Prinzip bezeichnet.
Das Privilegierungs-Prinzip spielte bei der Erfassung anaphorischer Beziehungen (Pronominalisierung) im Rahmen des Aspekte-Modells eine wesentliche Rolle.
Synonyme
Link
Privilegierung in Norbert Fries, Online Lexikon Linguistik
Literatur
- Chomsky, N. 1965. Aspects of the Theory of Syntax. [Aspekte der Syntax-Theorie. Übersetzt v. E. Lang. Frankfurt/Main 1968].
- Langacker, R. W. 1966. On Pronominalization and the Chain of Command. In Modern Studies in English. D. A. Reibel & S. A. Schane (Hg.), 160–186. Englewood Cliffs.
- Reis, M. 1974. Syntaktische Hauptsatz-Privilegien und das Problem der deutschen Wortstellung. ZGL 2, 299–327.
Andere Sprachen
Englisch primacy relation Französisch relation privilégiée