Textmusterwissen
Der Begriff Textmusterwissen bezieht sich auf die Gesamtheit der Kenntnisse über globale Textstrukturen und über Prototypen von Texten einzelner Textsorten.
Kommentare
Textmusterwissen wird durch Erfahrungen mit Texten erworben. Die Aktivierung und Verarbeitung des Textmusterwissens ist für die Entwicklung und das Verstehen textsortentypischer Textstrukturen notwendig.
Nach Heinemann und Viehweger ist Textmusterwissen grundlegend [. . .] für die Erfassung von Strategie-, Strukturierungs- und Formulierungsprozessen bei der Textproduktion; aber auch die Phänomene der Rezeption von Texten sind ohne dieses Wissen nicht zureichend beschreibbar (Heinemann & Viehweger 1991: 11).
Das Verfolgen zielgerichteter Strategien in der Kommunikation sei sowohl vom Textmusterwissen als auch vom situationsspezifischen Handlungswissen abhängig.
Zitate
- Es ist notwendig, das Textmusterwissen in Beziehung zu setzen zu Zielen und Strategien der Kommunikationspartner (Heinemann & Viehweger 1991: 146).
- Für die Realisierung desselben Zieles können in bestimmten Situationen ganz unterschiedliche Textstrukturen [. . .] in Frage kommen (Heinemann & Viehweger 1991: 146)
- Textsorten können nach Heinemann und Viehweger als globale sprachliche Muster zur Bewältigung von spezifischen kommunikativen Aufgaben in bestimmten Situationen umschrieben werden (Heinemann & Viehweger 1991: 170).
Siehe auch
Textmuster, Textsorten, Textstruktur, Sprachwissen, Wissenssysteme, rezeptive Textverarbeitung, Textproduktion, Intertextualität, Prototyp
Link
Eva Schoenke, Textlinguistik-Glossar
Literatur
- Heinemann, Wolfgang & Dieter Viehweger. 1991. Textlinguistik. Eine Einführung (= Reihe Germanistische Linguistik 115). Tübingen: Niemeyer.