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Haarmann, Harald. 2009. Geschichte der Schrift. München: Beck.
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* Haarmann, Harald. 2009. Geschichte der Schrift. München: Beck.
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* Höllmann, Thomas O. (2015): Die chinesische Schrift: Geschichte, Zeichen, Kalligraphie Robinson, Andrew. 2013. Bilder, Zeichen, Alphabete:  die Geschichte der Schrift. Darmstadt: Schneider
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* Rogers, Henry. 2005. Writing Systems: A linguistic approach. Oxford: Blackwell.
  
• Höllmann, Thomas O. (2015): Die chinesische Schrift: Geschichte, Zeichen, Kalligraphie Robinson, Andrew. 2013. Bilder, Zeichen, Alphabete:  die Geschichte der Schrift. Darmstadt: Schneider
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• Rogers, Henry. 2005. Writing Systems: A linguistic approach. Oxford: Blackwell.
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Revision as of 12:37, 10 May 2016

Geschichte der Schrift

Es gibt mindestens drei Kulturen die Schrift als neues Phänomen kreiert haben. (Mit Schrift sind hier nicht Piktogramme oder Proto-Schriften gemeint, sondern Zeichen für phonetische Werte eine spezifischen Sprache). Aus diesen Schriften haben sich anschließend alle anderen Schriftsysteme entwickelt, modifziert und abgeleitet. Die Erfindung und die Ursprungsorte von Schrift werden in der Fachliteratur kontrovers diskutiert und sind nicht endgültig geklärt.

So schreibt beispielsweise Rogers, dass Schrift bereits 3000 v. Chr. in Mesopotamien entstanden sei. 1500 v. Chr. sei Schrift erneut von den Chinesen entwickelt worden und die späteste eigenständige Form von Schrift käme aus Mesoamerika - die Schrift der Maya, die vor etwa 2000 Jahren konzipiert worden sei.

Andere Forscher, u.a. Robinson, gehen davon aus, dass die drei Ursprungsorte Mesopotamien, Mesoamerika und Ägypten seien. Die Ägypter hätten bereits um 3000 v.Chr. die sogenannten Hieroglyphen selbstständig erfunden. Die chinesischen Logogramme könnten hingegen von der Keilschrift der Mesopotamier inspiriert worden sein, die über die Seidenstraße und die dortigen asiatischen Kulturen übernommen worden sein könnten.

Keilschrift der Sumerer

In Mesopotamien, gelegen zwischen Euphrat und Tigris in Vorderasien, ließen sich sehr früh dauerhaft Menschen nieder. Hier entstand bereits 4000 v.Chr. eine der ersten Hochkulturen der Menschheit – die Sumerer. Die Sprache der Sumerer ist nicht mit einer heute bekannten Sprache verwandt. Die ersten Schriftzeichen wurden in Lehm geritzt und in der Sonne oder im Feuer getrocknet. (Da Tontafeln haltbarer sind als Papyrus oder Papier, gibt es verhältnismäßig viele erhaltene Schriftstücke der Sumerer.)

Entwicklung der Schrift - Die Schriftzeichen wurden von den Sumerern mit dem angeschnittenen Ende eines Schilfrohrs eingeritzt und die Schrift wird aus diesem Grund Keilschrift genannt. Zunächst entstanden Piktogramme und Zählzeichen, die Ernten oder Handel verwalteten und als Rechensystem genutzt werden konnten. Die Schrift wurde in 3000 Jahren von den verschiedenen Kulturen Mesopotamien, z.B. den Aramäer, den Assyrern, den Babyloniern und später den Persern aufgegriffen und modifiziert. Die Piktogramme wurden zu Logogrammen oder bildeten nach dem Rebus-Prinzip den semantischen Inhalt eines gleich oder ähnlich klingenden Wortes ab.

Anordnung der Schrift - Etwa nach 1000 Jahren wurde die Schriftzeichen und ihre Position und Anordnung um 90° Grad gedreht. Die Leserichtung änderte sich, man las die Zeichen nicht mehr senkrecht, sondern von links nach rechts.

Hieroglyphen der Ägypter

Die ältesten Hinweise auf die Hieroglyphen der Ägypter werden auf 3000 v. Chr. datiert, die spätesten Inschriften entstanden 394 n.Chr. auf der Insel Philae. Die ägyptische Sprache, die der afro-asiatischen Sprachfamilie angehört, hat sich in dieser Zeit gewandelt und auch die Hieroglyphen haben sich verändert. Dennoch behielten sie ihren piktografischen Stil bei, zudem kamen Phonogramme.

Schriftarten - Es gibt drei Schriftarten der Ägypter. Zunächst die Hieroglyphen, die zwar aus administrativen Zwecken entwickelt wurden, aber schnell zum Zeichen eines höheren Standes wurde. Schreiben war ein Statussymbol und war vermehrt in religiösen Schriften und Inschriften üblich. Relativ zeitnah entstand die kursive hieratische Schriftart, die in anderen Kontexten verwendet wurde. Während die Hieroglyphen einen höheren Status inne hatten und oft als Inschriften in Monumenten und Grabmälern zu finden waren, wurden die hierartische Schrift in informellen Kontexten verwendet. Etwa 600 v.Chr. wurde zudem die demotische Schriftart entwickelt. Diese war kursiver als die Hieratische und übernahm deren Funktionsweise in informellen oder administrativen Kontexten, meist mit Tinte auf Papyrus geschrieben. Die hierartische Schrift wurde zunehmend von Priestern verwendet und in religiösen Texten gebraucht.

Anordnung der Schrift - Die Schrift der Ägypter wurde von rechts nach links geschrieben, jedoch mit einigen Ausnahmen, in denen die Schrift von links nach rechts angeordnet ist. Dies hatte meist ästhetische, symmetrische Gründe.

Chinesische Schriftzeichen

Die ältesten Schriftzeichen der Chinesischen Schrift sind auf den sogenannten Orkakelknochen zu finden, welche auf Knochen von Rindern oder auf Hornplatten von Schildkröten eingeritzt waren. Dies wird auf etwa 1700 bis 1100 vor unserer Zeitrechnung datiert. Anfänglich waren die meisten der chinesischen Zeichen piktografisch, jedes Zeichen stand für ein Wort und hatte eine Silbe. Die Zeichen wurden zusehends vereinfacht, so dass den meisten ihre ursprüngliche Abbildung nicht mehr anzusehen ist. Das Chinesische basiert noch heute auf Logogrammen und hat viele Tausend Zeichen.

Entwicklung der Schrift - Jahrhunderte lang bestand China aus mehreren Reichen mit eigenen Schreibsystemen. Erst zu Zeit der Qin-Dynastie (etwa 221 bis 206 v.Chr.) wurde eine Vereinheitlichung der Schrift durchgesetzt. Etwa zu dieser Zeit wurde die Kanzleischrift entwickelt, die Grundlage der modernen Normalschrift bildet. Während der Han-Dynastie (etwa 200 v.Chr. bis 200 n.Chr.) wurde die Kanzleischrift zur Konzeptschrift und diese zur Normalschrift. Der Umfang der Zeichen wuchs seit dem von etwa 10.000 Zeichen bis zu über 60.000 Zeichen in heutiger Zeit. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Schrift dem modernen Chinesisch angepasst. 1949 gab es eine Schriftzeichenreform zu den nun gebräuchlichen Kurzschriftzeichen. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte man die klassischen Chinesischen Zeichen nur mit hohem Bildungsgrad lesen. Noch heute kennen nur gebildete Chinesesen mehr als 6000 Zeichen, Schulkinder lernen in den ersten sechs Schuljahren etwa 3000 der gebräuchlichsten Zeichen.

Anordnung der Schrift - Anfänglich wurden die Zeichen von oben nach unten und von links nach rechts angeordnet. Nach der Reform 1949 wurde dies an westliche Standards angepasst, man schreibt waagerecht von links nach rechts.

Literatur

  • Haarmann, Harald. 2009. Geschichte der Schrift. München: Beck.
  • Höllmann, Thomas O. (2015): Die chinesische Schrift: Geschichte, Zeichen, Kalligraphie Robinson, Andrew. 2013. Bilder, Zeichen, Alphabete: die Geschichte der Schrift. Darmstadt: Schneider
  • Rogers, Henry. 2005. Writing Systems: A linguistic approach. Oxford: Blackwell.

Andere Sprachen

English - The history of writing