Difference between revisions of "Konnexion (textlinguistisch)"

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Eva Schoenke, [http://www-user.uni-bremen.de/~schoenke/tlgl/tlgl.html Textlinguistik-Glossar]
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Eva Schoenke, [http://www-user.uni-bremen.de/~schoenke/tlgl/tlgldl3.html#Konnexion Textlinguistik-Glossar]
  
 
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Latest revision as of 20:10, 20 December 2007

In der Textlinguistik ist eine Konnexion ein Zusammenhang und eine Verknüpftheit von Propositionen benachbarter Sätze in einem Text, und ein Zusammenhang von Sachverhalten im Text.

Kommentare

Der Begriff Konnexion erfasst die Relationen zwischen den Propositionen in einem Text (auf der Grundlage des Zusammenhangs zwischen den entsprechenden Sachverhalten).

  • ´Konnexion´ bezieht sich [. . .] auf die Verknüpfung von Propositionen (Satzinhalten) (Brinker 1996 c: 1516).

Nach van Dijk sind Propositionen miteinander verbunden (konnex), wenn die durch sie repräsentierten Tatbestände miteinander verbunden sind. Diese Konnexivität ist eine relative, bezogen auf ein bestimmtes Thema (die Makrostruktur) des Textes oder ein Thema seiner Passagen, aber auch bezogen auf die an der verbalen Interaktion Teilnehmenden (van Dijk 1980: 86).

Van Dijk weist darauf hin, dass die Konnexivität relativ zum Wissen von Sprecher wie Hörer gegeben ist, [. . .] (86).

Die logisch-semantischen Beziehungen zwischen den Propositionen können kausaler, temporaler, disjunktiver oder anderer Art sein. Besonders häufig bestehen Teil-Ganze-Relationen, Vergleichs- und Kontrastbeziehungen; die Relationen können auch auf Präsuppositionen beruhen.

Man kann zwischen expliziter und impliziter Konnexion unterscheiden. Bei expliziter Konnexion wird die Relation zwischen den Propositionen durch Konnektoren explizit ausgedrückt (z. B. durch Konjunktionen wie aber, denn oder durch Satzadverbien wie deshalb). Bei impliziter Konnexion werden keine Konnektoren verwendet, die Art der Relation zwischen den Propositionen muss aus dem Zusammenhang der in den Propositionen formulierten Sachverhalte erschlossen werden.

Häufig vorkommende Relationstypen (und bei expliziter Konnexion dazu gehörende Konnektoren):

  • kopulativ (und, zudem),
  • disjunktiv (oder, andernfalls),
  • adversativ (aber, doch),
  • temporal (vorher, danach),
  • kausal i. e. S. (denn, nämlich),
  • konzessiv (trotzdem),
  • konsekutiv (also, folglich, deshalb).

Siehe auch

Konnektor, Propositionsanalyse, Hyperproposition, Wiederaufnahme, Kohäsion

Link

Eva Schoenke, Textlinguistik-Glossar

Literatur

  • Brinker, Klaus. 1996. Die Konstitution schriftlicher Texte. In Schrift und Schriftlichkeit / Writing and Its Use. Ein internationales Handbuch zeitgenössischer Forschung / An International Handbook of Contemporary Research 2. Halbbd. / Volume 2. Günther, Hartmut & Ludwig, Otto (Hrsg.), 1515-1526.
  • van Dijk, Teun A.. 1980. Textwissenschaft. Eine interdisziplinäre Einführung. Tübingen: Niemeyer. (niederländisch 1978. Tekstwetenschap. Een interdisciplinaire inleiding. Utrecht/Antwerpen: Het Spectrum).