Konversationelle Implikatur

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Definition

Konversationelle Implikatur ist eine von H. P. Grice 1968 eingeführte Bezeichnung für indirekte Sprechhandlungen, mit denen der Sprecher etwas anderes meint bzw. andeutet als er wortwörtlich sagt.

Beispiel

A fragt B, wie es seinem neuen Kollegen C geht. Antwort von B: Oh, C geht es gut, er mag seine Kollegen und ist bisher noch nicht im Kittchen gelandet. Das, was B hier potentiell unterstellt (= konversationell impliziert), nämlich dass C potentiell unehrenhaft ist, ist verschieden von dem, was er wörtlich ausdrückt.

Kommentare

Produktion und Interpretation von konversationeller Implikatur unterliegen bestimmten Bedingungen, vor allem der beiderseitigen Beachtung des Kooperationsprinzips, der Kenntnis der wörtlichen Bedeutung der Äusserung, ausreichender Situationskenntnis bzw. ausreichendem Hintergrundwissen, wobei konversationelle Implikatur vor allem durch scheinbare Verletzung einer Konversationsmaxime ausgelöst werden, im Fall des untenstehenden Beispiels durch eine Verletzung der Maxime der Relevanz.

Herkunft

engl. isch to implicate - zur Folge haben