Bewertung
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Im Rahmen der traditionellen grammatischen Forschung wurden Bewertungsaspekte als Konnotationen eingestuft. Hinsichtlich konversationsanalytischer Fragestellungen haben Bewertungen an diversen Typen von Sprechakten bzw. Kommunikationsereignissen bzw. Gesprächsstilen (Relevanzhochstufung und Relevanzrückstufung) und der Beziehungsregulierung in Gesprächen (vgl. Streeck 2004) in unterschiedlichem Ausmaß Anteil. Während sie z. B. für Ratschlag, Drohung und Warnung konstitutiv zu sein scheinen, nehmen sie an Sprechakten wie Fragen oder Berichten allenfalls sekundär Anteil. Darüber hinaus stehen sie in engerer Verbindung mit Emotionen (vgl. z. B. Walrod 2004), die im Rahmen neuerer linguistischer Beschreibungsansätze als bewertende Einstellungen diskutiert werden.
Synonym
Siehe auch
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Bewertung in Norbert Fries, Online Lexikon Linguistik
Literatur
- Baker, J. 1989. The Metaphysical Conception of Value. JPr 86.
- Fix, U. 1988. Reden können und Rede bewerten können: Bewertungskompetenz als notwendige Voraussetzung für die Textproduktion und Textrezeption. Textling. 14, 89–95.
- Fries, N. 1991. Bewertung: Linguistik und konzeptuelle Aspekte des Phänomens. S&P 23, Lund, 1–31.
- – Ders. & J. Puzynina (Hg.)1992. Wartosciowanie [Bewertung]. Warschau.
- Grice, P. 1991. The Conception of Value. Oxford.
- Müller, A. P. 1997. 'Reden Ist Chefsache': Linguistische Studien zu sprachliche Formen sozialer 'Kontrolle' in innerbetrieblicher Arbeitsbesprechungen. Tübingen.
- Pollock, J. L. 2005. Evaluative Cognition. Noûs, Amsterdam.
- Sandig, B. 1979. Ausdrucksmöglichkeiten des Bewertens. DS 7, 137–159.
- Streeck, U. 2004. Auf den ersten Blick. Psychotherapeutische Beziehungen unter dem Mikroskop. Stuttgart.
- Walrod, M. R. 2004. The Role of Emotions in Normative Discourse and Persuasion. In: E. Weigand (Hg.), Emotion in Dialogic Interaction. Amsterdam, 207–219.
- Zillig, W. 1982. B. Sprechakttypen der bewertenden Rede. Tübingen.
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