Grammatische Kohärenzbedingungen

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Grammatische Kohärenzbedingungen sind die durch die Wiederaufnahme sprachlicher Ausdrücke gegebenen Voraussetzungen für die Entfaltung des Themas und für die Textkohärenz.

Kommentare

Brinker (1992) unterscheidet zwischen thematischen und grammatischen Kohärenzbedingungen.

Als grammatische Bedingungen der Textkohärenz nennt er

  • die explizite Wiederaufnahme durch referenzidentische sprachliche Ausdrücke (26 ff),
  • die implizite Wiederaufnahme aufgrund semantischer Beziehungen (Kontiguität) zwischen nicht-referenzidentischen sprachlichen Ausdrücken (34 ff).

Brinker betont, dass die grammatischen Verknüpfungen an der Textoberfläche auf die tiefer liegende thematische Textstruktur verweisen (41), dass sie bei ausreichenden (thematischen und kontextuellen) Vorkenntnissen jedoch nicht immer notwendig seien (40).

Der Wiederaufnahme (weitgehend) entsprechende transphrastische Phänomene werden von Harweg (1968) als syntagmatische Substitution bezeichnet; von Halliday&Hasan (1976) werden sie unter dem Begriff Kohäsion zusammengefasst.

Siehe auch

Wiederaufnahme, Kontiguität, Kohäsion, syntagmatische Substitution, Kohärenz, thematische Kohärenzbedingungen, Textphorik

Link

Eva Schoenke, Textlinguistik-Glossar

Literatur

  • Brinker, Klaus. 1992. Textlinguistik. Heidelberg: Groos.
  • Harweg, Roland. 1968 a. Pronomina und Textkonstitution (= Beihefte zu Poetica 2). München: Fink. (2. Auflage 1979).
  • Harweg, Roland. 1968 b. Die Rundfunknachrichten. Versuch einer texttypologischen Einordnung. In: Poetica 2: 1-14.
  • Halliday, Michael Alexander Kirkwood & Ruqaiya Hasan. 1976. Cohesion in English (= English Language Series 9). London: Longman.